Tiertransport durch Südtirol
ORF/phlex film
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Tiere

Striktere Regeln für Tiertransporte gefordert

In Straßburg ist am Donnerstag über Empfehlungen für Tiertransporte in Europa abgestimmt worden, um Tierleid auf den Straßen zu verhindern. Auch steirische Tierschutzvertreter sind für eine Verschärfung der Lebend-Transportregelung.

Die Regelungen sollen verschärft und das Tierwohl erhöht werden, so die Forderung des steirischen EU-Abgeordneten Thomas Weitz von den Grünen, der in einem Untersuchungsausschuss zu diesem Thema mitgearbeitet hat – mehr dazu in „Leid auf Straßen verhindern“ (news.ORF.at). Obwohl es hierzulande selbst nur wenige Beanstandungen aufgrund von Tierleid gibt, tritt auch die steirische Tierschutz-Ombudsfrau Barbara Fiala-Köck klar für eine Verschärfung der EU-weiten Tiertransport-Regelungen ein.

„Wird noch viel zu tun sein“

Aus ihrer Sicht seien die drei wichtigsten Bereiche: „Ein Verbot von Transporten in Drittstaaten, wo europäische Tierschutzbestimmungen nicht eingehalten werden. Zum Zweiten eine maximale Transportzeit von Schlachttieren von acht Stunden. Und als dritten Punkt das Verbot des Verbringens von Jungtieren, die jünger sind als vier Wochen, außer zwischen zwei landwirtschaftlichen Betrieben oder auf die Alm – oder bis maximal 65 Kilometer.“

Es müsse eine Veränderung bei den Tiertransporten in der EU geben, ist auch der für Tierschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) überzeugt: „Diese Art der Tiertransporte, wie sie derzeit noch stattfinden, muss aufhören. Das ist Tierleid und kann so nicht weitergehen. Daher begrüße ich all diese Maßnahmen. Ich sage aber auch klar und deutlich: Das sind nur die ersten Maßnahmen! Es wird noch viel zu tun sein, um dieses Tierleid zu mindern.“

52.600 Tiertransportkontrollen 2020

In der Steiermark gab es im Jahr 2020 über 52.600 Tiertransportkontrollen. Beanstandungen gebe es meist aufgrund von fehlerhaften Dokumenten, heißt es aus dem steirischen Veterinäramt; dass Tiere verletzt seien, komme dagegen selten vor. Die Transport-Fahrzeuge hätten sich in den letzten Jahren verbessert, erklärt Harald Fötschl vom Veterinäramt, dennoch sei jede Initiative zum Wohl der Tiere zu begrüßen.

Tierschutzombudsfrau Fiala-Köck appelliert aber auch an die Konsumenten: „Kaufen wir regional, schauen wir uns an, woher das Fleisch kommt, das wir essen und weniger Fleisch im Sinne eines ethisch-genügsamen Konsums.“