Wohnzimmertest
picturedesk.com/Westend61/Dirk Klettelberger
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Coronavirus

Wohnzimmertests feiern „Comeback“

Angesichts der hohen Infektionszahlen bastelt das Land an Alternativen für das zusehends angespannte PCR-Testsystem. Ab Ende nächster Woche sollen nun wieder Wohnzimmertests möglich sein, erhältlich werden sie in Apotheken sein.

Seit Freitag gilt per Verordnung ein Wohnzimmertest wieder als 3-G-Nachweis – in der Steiermark ist dies aber erst ab Ende der nächsten Woche möglich, was vor allem rechtliche Gründe hat.

Abwicklung wieder über Apotheken

Das Land entschied sich nämlich, die Ausgabe nicht über die Gemeinden, sondern wieder über die Apotheken zu organisieren – allerdings sind die Rechtsgrundlagen für die Abfrage der E-Cards bereits abgelaufen, erklärt Harald Eitner, der Testkoordinator des Landes: „Da wäre dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet gewesen. Man hätte hunderte Einheiten beziehen können, ohne dass es irgendjemand verhindern hätte können. Da wollten die Apotheken aus verständlichen Gründen nicht mitmachen, vor allem auch deshalb, weil die Apothekerkammer gefürchtet hat, dass dann die gesamten Bestände innerhalb von ein, zwei Tagen ausgegeben sind.“

Nur neu ausgegebene Tests verwenden

Um nun zu verhindern, dass Menschen mehrfach am Tag Tests in den Apotheken abholen, werde derzeit ein eigenes steirisches System erarbeitet – mit diesem sollen die Apotheken die Vergabe der Tests kontrollieren können; es dürfte Ende kommender Woche einsatzbereit sein. Der Testkoordinator empfiehlt außerdem, nur neu ausgegebene Tests zu verwenden, da ältere Antigentests bei der Omikron-Variante möglicherweise nicht anschlagen würden.

„Überlaufventil“ für PCR-Tests

Was die PCR-Tests angeht, habe das Rote Kreuz derzeit noch keine Probleme, die behördlich vorgesehenen Tests zu bewältigen, betont Eitner, man rechne aber auch in der Steiermark mit Kapazitätsproblemen. Dann soll jeder PCR-Test mit QR-Code auch von Apothekern oder Ärzten durchgeführt und den Behörden vorgelegt werden können.

„Die Idee dahinter ist, dass wenn es notwendig ist und dieses Überlaufventil gebraucht wird, man auf Knopfdruck sagen kann: ‚Liebe Bevölkerung, unsere Kapazitätsgrenzen sind überschritten, ein Freitesten ist nicht möglich, aber ihr könnt‘ euer Zertifikat unter dieser Internetadresse hochladen’“, so Eitner. Auch dieses Tool, das für das behördliche Freitesten Entlastung bringen soll, soll nächste Woche einsatzbereit sein.