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Coronavirus

Après-Ski: Scharfe Kontrollen angekündigt

Videos von johlenden, betrunkenen Jugendlichen beim Après-Ski sind aktuell ein Trend in den Sozialen Medien. Die Behörden kündigen nun schärfere Kontrollen an – und drohen uneinsichtigen Wirten mit dem Entzug der Gewerbeberechtigung.

Das Wochenende steht vor der Tür mit eigentlich erfreulichen Aussichten für Skifahrer und Wintertourismusorte. Allerdings treiben Videos von ausgelassenen Trinkgelagen bei Après-Ski-Partys den Verantwortlichen gehörige Sorgenfalten auf die Stirn. Jüngstes Beispiel ist Schladming, wo aus einer Bar Bilder von schwer betrunkenen Jugendlichen aufgetaucht sind; darüber hinaus werden positive CoV-Tests noch stolz der Handy-Kamera gezeigt und ins Netz gestellt.

Suche nach Verantwortlichen oft vergeblich

Für den zuständigen Bezirkshauptmann von Liezen Christian Sulzbacher hört sich der Spaß auf. Allerdings sei es schwierig auf Basis derartiger Videos vorzugehen: „Zeugen gibt es dann teilweise nicht für diese Videos, weil man dann gar nicht weiß, wer sie aufgenommen hat. Und wenn man dann jemanden findet, sagt der oft: Na, das hab ich so gemacht und kann das gar nicht so beurteilen.“

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Tagtäglich landen ausgelassene Partyvideos auf Sozialen Medien – manche haben ein Nachspiel

Es gehe um ganz wenige Wirte, betont der Bezirkshauptmann. Es seien auch bereits mehrere Verfahren anhängig. Die Höhe der Strafen – zwischen erstmalig rund 300 Euro und maximal 3.200 Euro bei mehrmaligen Verstößen sei aber wenig abschreckend und die Verfahren würden sich mitunter ziehen wie Kaugummi: „Es gibt keine Beweislastumkehr, dass der beschuldigte Gastwirt dann beweisen muss, dass er das nicht getan hat. Das ist unsere Rechtsordnung und so zu akzeptieren, daher ziehen sich diese Strafverfahren natürlich über Monate“, so Sulzbacher.

„Wenige schädigen Image nachhaltig“

Wenig Freude mit den Videos hat man auch in Schladming selbst, betont Bürgermeister Hermann Trinker: „Es ist halt leider so, dass einige wenige das Image der ganz großen Mehrzahl der Betriebe nachhaltig schädigen können.“

Und der Bezirkshauptmann betont, auch wenn die Mühlen des Gesetzes mitunter langsam mahlen, sie mahlen: „Sobald wir ein paar einschlägige rechtskräftige Bestrafungen haben, leiten wir ein Verfahren zur Entziehung der Gewerbeberechtigung ein“ – und mit Blick auf die nächsten Skitage: Die Polizei sei angehalten noch strenger zu kontrollieren.