2-G-Kontrollen im Handel
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Coronavirus

Wirtschaft ruft nach weiteren Lockerungen

Trotz neuer Rekord-Infektionszahlen werden die Rufe nach Aufhebung der 2-G-Regel immer lauter. Vor allem Handel, Gastronomie und körpernahe Dienstleister fordern vehement weitere Lockerungen.

Am Montag endet zwar der Lockdown für Ungeimpfte, doch weil in fast allen Bereichen weiterhin die 2-G-Regel gilt, ändert sich in der Praxis kaum etwas – mehr dazu in Lockdown für Ungeimpfte endet am Montag.

„Der absolute Wahnsinn“

Doris Schneider, die Innungsmeisterin der steirischen Frisöre, etwa sagt, die Stimmung in der Branche sei an der Kippe: „Ich muss sagen, es ist der absolute Wahnsinn, die Friseurbranche ist am Ende der Kräfte. Es muss unbedingt die 2-G-Regel fallen, weil sonst werden wir es nicht mehr überleben. Es sind Umsatzrückgänge von 20 bis 35, 38 Prozent, so kann es auf keinen Fall weitergehen.“

Lockdown-Ende für Ungeimpfte

Die Regierung hat Lockerungen für Ungeimpfte ab Montag angekündigt. Der Lockdown für Ungeimpfte geht somit zu Ende, bevor die Impfpflicht in Kraft tritt. Die 2-G-Regelung für die Gastronomie und den Handel bleiben weiter aufrecht. Die Stimmung in der Bevölkerung ist gespalten.

Auch in der Gastronomie würden Umsätze fehlen, weshalb man Lockerungen fordere, so Gastrosprecher Klaus Friedl: „Ein Grund, warum wir die 2-G-Regel weghaben wollen und auch die Sperrstundenregel aufgehoben, ist die Impfpflicht.“

„Das ist ja ein Witz“

Unterstützung kommt vom steirischen ÖGB-Vorsitzenden Horst Schachner: „Wenn ich schon den Lockdown aufhebe, dann muss ich das andere genauso aufheben, da muss man schauen, dass man mit einer 3-G-Regel durchkommt, so wie wir sie in den Betrieben haben, damit die Menschen auch einkaufen gehen können, das ist ja ein Witz, da kennt sich kein Mensch mehr aus.“

Handel fordert Gleichstellung

Im Handel wird eine Gleichstellung gefordert, sagt der Sprecher Gerhard Wohlmuth: „Wir im Handel sind entrüstet, dass der Herr Gesundheitsminister so eine Verordnung herausgegeben hat. Abstellen der 2-G-Kontrollen, Gleichstellen mit den Kunden, die im Lebensmittelhandel und in der Drogerie einkaufen, absolut das fordern wir.“ Der Handel, das könne man mit mehreren Studien belegen, sei nicht der Ort, wo die Ansteckungen erfolgen, heißt es.

Schützenhöfer für mögliche Lockerungen

Von der CoV-Kommission kommt keine Unterstützung der Forderungen: Nach der Sitzung des Gremiums am Donnerstag hieß es in einer Aussendung, „vorschnelle Öffnungsschritte“ würden nach wie vor das Risiko einer Gefährdung des Gesundheitssystems bergen.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sprach sich dagegen schon für mögliche Lockerungen aus: „In Abstimmung mit Expertinnen und Experten sollten wir über Lockerungen wie etwa die Verlängerung der Sperrstunde und vor allem über die Abschaffung der Maskenpflicht in Schulen nachdenken. In den Schulen wird so viel getestet wie kaum in anderen Bereichen. Sie sind daher ein sicherer Ort.“ Daher könnte die Maskenpflicht für die Schüler auf ihren Sitzplätzen während des Unterrichts fallen.