Graz, Hauptplatz, Uhrturm
ORF.at/Christian Öser
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Tourismus

Graz-Tourismus mit bescheidenem Plus

Die CoV-Pandemie schlägt sich nach wie vor in den Tourismuszahlen nieder: In Graz bedeuten etwas mehr als 700.000 Nächtigungen gegenüber 2020 zwar ein Plus von 20 Prozent, gegenüber 2019 aber ein Minus von 44 Prozent.

Der Städtetourismus habe sich nach dem Ende des ersten Lockdowns zwar bemerkenswert rasch erholt, die steigenden Infektionszahlen im Herbst und ein weiterer Lockdown während der Adventzeit schickten die Zahlen sehr rasch wieder auf Talfahrt.

Rückgänge in allen Segmenten

Vom Rückgang seien alle städtetouristischen Segmente betroffen gewesen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität, hieß es. Die größten Einbußen seien im Kongressbereich zu verzeichnen gewesen, da nur sehr wenige Meetings wie geplant durchgeführt werden konnten. Zum Teil gab es rein virtuelle Veranstaltungen, hybride Mischformen, aber auch Absagen und Verschiebungen.

Auch Kultur-, Sport- und sonstige Veranstaltungen hätten mit enormen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, hieß es weiter Vieles konnte unter Corona-Bedingungen durchgeführt werden, aber die touristischen Besucherzahlen hätten stark gelitten.

Sämtliche Unterkunftsformen betroffen

In den Sommermonaten sei es gut gelungen, die klassischen Städte- und Kulturreisenden anzusprechen, sodass vor allem im August beinahe die Zahlen aus 2019 erreichten werden konnten, so die Graz-Tourismus.

Auch in den beiden Krisenjahren entfallen in Graz rund 50 Prozent aller Nächtigungen auf das Vier-Stern-Segment. Sämtliche Unterkunftsformen und Preissegmente müssten massive Rückgänge hinnehmen, hieß es.

Gäste aus Polen und den Niederlanden

Die touristische Nachfrage wurde auch 2021 vor allem von den Nahmärkten getragen. Während der Marktanteil an österreichischen Gästen üblicherweise rund 47 bis 48 Prozent betrug, stieg dieser Anteil im abgelaufenen Jahr auf rund 55 Prozent. Mit 20,2 Prozent konnte Deutschland den Anteil an Gästenächtigungen gut halten und lag über dem Anteil aus 2019 (18,5 Prozent). Dies sei darauf zurückzuführen, dass es am europäischen Reisemarkt große Einbußen gab und es auf den Fernmärkten fast zu Totalausfällen kam.

Bemerkenswert seien Polen und die Niederlande. Am polnischen Markt gelänge es in den vergangen Jahren immer besser, vor allem Transitreisende zu einem Kurzurlaub in Graz zu bewegen und am holländischen Markt sei es gelungen, auch abseits der Formel-1 recht viele Holländer nach Graz zu locken.

"Anzeichen einer Erholung

„Als neuer Grazer Wirtschafts- und Tourismusstadtrat sehe ich die Grazer Tourismusbilanz 2021 als erstes Anzeichen einer Erholung nach den schwierigen Jahren der COVID-Krise", sagte Wirtschafts- und Tourismusstadtrat Günter Riegler, "Ich bekenne mich zu verstärkten Bemühungen um eine ‚Sustainable Visitor Economy‘ und um eine Fortsetzung des Grazer Bemühens um wissenschaftliche Konferenzen, qualitätsvolle Sport- und Kulturveranstaltungen sowie um die gute internationale Verkehrsanbindung. Das wird auch die Linie sein, die ich in der neuen Grazer Stadtregierung vertreten werde.“

Positive Rückmeldungen der Gäste

Dieter Hardt-Stremayr, Geschäftsführer der Graz Tourismus und Stadtmarketing Gesellschaft, sagte: „Was uns trotz dieser bescheidenen Zahlen zuversichtlich stimmt, ist einerseits die spürbare Erholung im Spätsommer und Frühherbst, vor allem aber die positiven Rückmeldungen jener Gäste, die schon länger nicht mehr in Graz waren, uns aber im letzten Sommer wiederentdeckt haben. Diese zeichnen ein Bild einer hoch interessanten, besuchenswerten und schönen Stadt, die sich in den letzten Jahren toll entwickelt hat und sehen Graz als eine Stadt mit einem bemerkenswerten Kultur- und Genussangebot.“