Doppelmord und Suizid in Graz
APA/ERWIN SCHERIAU
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Chronik

Doppelmord und Suizid in Graz

In Graz hat am Dienstag ein 60-Jähriger seinen jüngeren Bruder, seine Mutter und dann sich selbst erschossen. Das Motiv für die Bluttat ist nach wie vor völlig unklar.

Die beiden Brüder hatten mit ihrer Mutter in der Wohnung – zwei Wohneinheiten waren hier zusammengelegt – in der Leonhardstraße zusammengelebt. Gegen 7.15 Uhr hatte der 60-Jährige den Polizeinotruf angerufen und gesagt, dass er seine 81-jährige Mutter und seinen 58-jährigen Bruder mit einem Revolver erschossen hat und sich nun „selbst richten“ werde – unmittelbar nach dem Beenden des Telefonats dürfte er dann Suizid begangen haben.

Genauer Tathergang und Motiv noch unklar

Polizeieinheiten rasten zum Tatort – als Polizisten die Tür zu der Wohnung im ersten Stock öffneten, fanden sie die drei Toten. Der jüngere Bruder und die Mutter wurden erschossen in ihren Betten in den jeweiligen Schlafzimmern gefunden – sie könnten im Schlaf getötet worden sein, eine Bestätigung hierfür liegt aber noch nicht vor.

Doppelmord und Suizid in Graz

Eine Gewalttat in Graz hat drei Menschenleben gefordert. Ein 60 Jahre alter Mann tötete seine Mutter und seinen Bruder. Schließlich beging er Selbstmord. Noch ist sein Motiv unklar.

Der mutmaßliche Schütze wurde am Küchentisch sitzend entdeckt, er hatte sich selbst erschossen. Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Die Ermittler gehen nicht von einer weiteren in die Bluttat verwickelten Person aus, der genaue Tathergang ist noch unklar.

Mehrere Waffen legal besessen

Über ein Motiv habe der Mann am Telefon nichts gesagt, er sei auch nicht amtsbekannt gewesen. Der 60-Jährige hatte mehrere Langwaffen und zwei Faustfeuerwaffen legal besessen, wie die Polizei auf Anfrage sagte. Ob es einen Abschiedsbrief oder ein ähnliches Schriftstück gebe, konnte vorerst nicht eruiert werden. Jetzt werden Verwandte und Bekannte des 60-Jährigen befragt, um den Tathintergrund herauszufinden; auch mit Ärzten und Spitälern müsse gesprochen werden, ob möglicherweise eine schwere Erkrankung vorgelegen sei.

Sofort nach Bekanntwerden der Tat sperrte die Polizei mehrere Straßenzüge im Bereich der Leonhardstraße/Merangasse ab, der „Öffi“-Verkehr in diesem Bereich war vorübergehend unterbrochen; eine Gefahr für Passanten habe nicht bestanden, so die Polizei.

Hilfe bei Suizidgedanken

Vier von fünf Österreichern haben laut Statistik schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Mehr als doppelt so viele Menschen wie bei Verkehrsunfällen sterben jedes Jahr durch Selbstmord – und die Steiermark liegt bundesweit an der Spitze. Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die Hilfe rasch und unkompliziert anbieten.

  • Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
  • Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
  • Schuldnerberatung: (0 316) 37 25 07
  • Männernotruf: 0800 246 247

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen, aber auch Männer, die Rat brauchen.