Wirtschaft

Tischlerei Schaden: Sanierungsplan angenommen

Die seit 1888 bestehende und seit Dezember 2021 insolvente Tischlerei Schaden im südoststeirischen Jagerberg kann weiterarbeiten: Am Dienstag wurde der Sanierungsplan von den Gläubigern angenommen.

Das Unternehmen spezialisierte sich in den vergangenen zehn Jahren auf die Reparatur und Sanierung von historischen Kastenfenstern. 2020 wurde ein neuer Produktionsstandort errichtet und bezogen. Eigentümerin dieses Produktionsstandortes ist eine Schwestergesellschaft, von welcher die Produktionsstätte in Bestand genommen wird. Die darin neu aufgestellten Maschinen gehören der nun insolventen Gesellschaft.

Bei der Inbetriebnahme des neuen Standorts soll es aber zu CoV-bedingten Problemen gekommen sein: Ein Lieferant aus Italien soll die Maschinen nicht rechtzeitig geliefert haben. So mussten bei einem Großprojekt Abbeizarbeiten händisch durchgeführt werden, sodass der erhöhte Personalaufwand einen beträchtlichen Verlust bewirkte. Zudem sollen höhere Materialbeschaffungskosten zu einem Verlust bei einem Großprojekt in Wien geführt haben.

6,4 Mio. Euro an Forderungen anerkannt

Im Dezember des vergangenen Jahres musste Insolvenz angemeldet werden – mehr dazu in Tischlerei Schaden insolvent (7.12.2021). Es wurden Forderungen von 151 Gläubigern in der Höhe von rund 7,86 Mio. Euro angemeldet und geprüft, wovon vorerst rund 6,4 Mio. Euro anerkannt sind.

Am Dienstag wurde der Sanierung angenommen: Ausgeschüttet wird eine Quote von 20 Prozent, beginnend mit einer siebenprozentigen Quote binnen 14 Tagen nach Rechtskraft. Sieben Prozent sind binnen zwölf Monaten und sechs Prozent binnen 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplanes fällig, wie der KSV mitteilte. Derzeit sind im Unternehmen rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, ein gesicherter Auftragsstand soll vorliegen.