Doppelmord und Suizid in Graz
APA/ERWIN SCHERIAU
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Chronik

Doppelmord: Motiv war wohl Überforderung

Nach dem Doppelmord an Mutter und Bruder sowie dem anschließenden Suizid eines 60-Jährigen am Dienstag in Graz deutet bei den Ermittlungen alles auf eine Überforderung des Täters hin.

Der Mann hatte sich um seine bettlägerige Mutter sowie um den Bruder gekümmert, der krank gewesen sein dürfte, so Polizeisprecher Fritz Grundnig am Mittwoch: „Das dürfte ihm wohl zu viel geworden sein.“ Eine Pflegekraft hatte er offenbar nicht zur Hilfe. „Wir wissen nicht, ob er sich noch woanders Hilfe für die Pflege geholt hat, aber es deutet derzeit nichts darauf hin“, so der Sprecher.

Doppelmord und Suizid in Graz

Eine Gewalttat in Graz hat drei Menschenleben gefordert. Ein 60 Jahre alter Mann tötete seine Mutter und seinen Bruder. Schließlich beging er Selbstmord. Noch ist sein Motiv unklar.

Der 60-Jährige hatte Dienstagfrüh gegen 7.00 Uhr bei der Polizei angerufen und gesagt, dass er gerade seine Mutter und seinen Bruder getötet habe und nun sich „selbst richten“ werde. Als das Einsatzkommando Cobra die Tür zur Wohnung in dem Mehrparteienhaus im Bezirk Leonhard aufgebrochen hatte, fanden die Beamten die drei Leichen – mehr dazu in Doppelmord und Suizid in Graz.

Fall praktisch abgeschlossen

Mittlerweile bestätigte sich, dass sowohl die Mutter als auch der Bruder mit dem gefundenen Revolver erschossen wurden; danach hat sich der Täter damit selbst getötet – mehr dazu in Doppelmord und Suizid in Graz. Für die Ermittler ist der Fall damit praktisch abgeschlossen; der endgültige Bericht wird demnächst an die Staatsanwaltschaft Graz übermittelt.

Christian Kroschl von der Staatsanwaltschaft Graz sagte weiters, dass keine Obduktion der Toten durchgeführt wird, da die Todesursache in allen drei Fällen klar sei: „Eine Obduktion hätte keine weitere Klärung des Sachverhalts gebracht.“ Sobald der Bericht der Polizei eintreffe, werde man das Verfahren beenden, da naturgemäß keine Strafverfolgung mehr möglich ist.

Hilfe bei Suizidgedanken

Vier von fünf Österreichern haben laut Statistik schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Mehr als doppelt so viele Menschen wie bei Verkehrsunfällen sterben jedes Jahr durch Selbstmord – und die Steiermark liegt bundesweit an der Spitze. Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die Hilfe rasch und unkompliziert anbieten.

  • Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
  • Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
  • Schuldnerberatung: (0 316) 37 25 07
  • Männernotruf: 0800 246 247

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen, aber auch Männer, die Rat brauchen.