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Chronik

Gemeinden fordern Notfallstützpunkt in Eisenerz

Die Gemeinden im Großraum Eisenerz fordern einen Notfallstützpunkt. Nach der Absage des Landes gibt sich die Region nicht zufrieden. Die Notfallmediziner des Landes sehen keinen Bedarf, da es ohnehin wenige Einsätze gibt.

Es gibt aktuell zwei Lager im Raum Eisenerz. Zum einen die Gemeinden, die einen Notfallstützpunkt für den Großraum fordern – dazu gehören neben Eisenerz auch Landl, Hieflau, St. Gallen, Altenmarkt, Wildalpen und Admont. Auf der anderen Seite gibt es die Meinungen und Erfahrungsberichte der Notfall- und Katastrophenmedizin in der Steiermark.

Kaum Einsätze in der Region

Deren Leiter Klaus Pessenbacher meint, nördlich des Präbichls sei man Notfallmedizinisch bestens versorgt. Außerdem gebe es hier kaum Notarzteinsätze: „Das sind von 1. Jänner 2020 bis November 2021 genau 68 Einsätze gewesen. Davon war mindestens die Hälfte auf dem Berg, also nicht unmittelbar in den Ballungszentren.“ Mit dem Hubschrauber sei die Gegend ohnehin zusätzlich top versorgt, so Pessenbacher.

Die Gemeinden sehen das anders. So wie es jetzt ist, sei die Lage nicht zufriedenstellend, sagt etwa Bernhard Moser (SPÖ), Bürgermeister der Gemeinde Landl: „Man muss die Versorgung auch sichern für den Fall, dass der Hubschrauber nicht starten kann und wir keine Versorgung aus der Luft bekommen können.“

Gemeinden wollen Druck machen

Von den Gemeinden wird auch die fehlende Gesprächsbasis mit den Entscheidungsträgern kritisiert. Die zeitliche Verzögerung bei Notarzteinsätzen auf dem Landweg sei nicht zumutbar, ohne Notfallstützpunkt in Eisenerz. Man möchte sich daher nicht abspeisen lassen, sagt Bürgermeister Ludwig Gottsbacher (SPÖ) aus Radmer: „Wir werden den Druck nicht nachlassen. Das, was jetzt auf den Tisch gelegt worden ist, kommt nicht. Mit dem werden wir uns nicht abfinden.“

Klaus Pessenbacher kontert, man sei auf alles vorbereitet. Es gäbe für viele Szenarien Notfallpläne. Dass der Hubschrauber wetterbedingt am Boden bleiben muss, komme ohnehin nur selten vor: „Fünf Prozent der Zeit kann der Hubschrauber nicht fliegen. Das ist so wenig. Und da müsste dann gleichzeitig ein Notfall in Eisenerz sein.“