Waldlichtung, auf der ein umgefallener Baum liegt.
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Umwelt

Erste Erfahrungen der Klimaräte

100 Österreicherinnen und Österreicher bilden den neu gegründeten Klimarat, der der Regierung Vorschläge für Maßnahmen zum Klimaschutz vorlegen soll. Das erste von sechs Treffen ist absolviert – dabei wurden auch schon Ziele vereinbart.

Die Mitglieder des Klimarates sind 17 bis 79 Jahre alt. Eines von ihnen ist Erika Pusswald aus Weiz. Die pensionierte Pflegerin wurde für die Nominierung von ihrer Umgebung anfangs kritisch beäugt: „Da hast jetzt mit denen zu tun, die uns das Auto wegnehmen wollen oder wo alles teurer wird und du setzt dich da noch ein. Solche Dinge habe ich schon auch gehört.“

„Man merkt, es ist wirklich ernst“

Beim ersten Treffen gab es Vorträge von Klimaforschern – mehr dazu in Klimarat nahm Arbeit auf (news.ORF.at, 15.1.2022). Durch diese Vorträge habe sie ein anderes Bewusstsein für das Klima bekommen, erzählt Pusswald: „Es ist ganz etwas anderes, wenn man das in den Zeitungen liest oder im Fernsehen sieht. Aber wenn man da zusammen ist und die Energie des Vortrages rüberkommt, dann merkt man, es ist wirklich ernst.“

Zufällig ausgesucht wurde auch Jakob Gruber. Der Rauchfangkehrer aus Öblarn will die Sorgen seiner Kundschaft in den Klimarat einbringen: „Weil ich da auch ein breites Spektrum wiedergeben kann von den Problemen, die die Leute haben. Was soll ich mit meiner Heizung tun? Was kann ich tun, damit ich weniger Energie verbrauche?“

Sechs Wochenenden mit verschiedenen Themen

Von den 100 Teilnehmern kommen 14 aus der Steiermark. Sie erhalten pro Tag 50 Euro plus Spesen. Erika Pusswald und Jakob Gruber hoffen, ihren demokratischen Beitrag zu leisten, um in Österreich den Klimazielen bis 2040 näher zu kommen. „Wegen der Spesen mache ich das nicht, es geht um die Sache. Ich bin zwar gegen diesen persönlichen CO2-Fußabdruck, aber ich glaube, dass jeder für sich etwas machen kann“, sagt Gruber.

Ohne Gesetze werde es nicht gehen, meint Pusswald. Diskutiert wird an insgesamt sechs Wochenenden, zu Themen wie Landwirtschaft und Ernährung oder auch zu Mobilität. Erste Ziele wurden bereits beim ersten Treffen festgelegt – mehr dazu in Klimarat verabschiedet Manifest (news.ORF.at, 16.1.2022). Die Ergebnisse dieser Bürger-Beteiligung werden von Wissenschaftlern zusammengefasst und sollen im Sommer der Bundesregierung übergeben werden – und dann in die österreichische Klimapolitik einfließen.