Birkenblüte an der Glan
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Gesundheit

Heftiges Pollenjahr im Anflug

Die diesjährige Pollensaison nimmt langsam Fahrt auf, und sie dürfte heuer heftiger ausfallen, erwarten die Experten vom Pollen-Warndienst. Für stark Betroffene gibt es aber auch Hoffnung.

Seit rund zwei Wochen schon plagen sich Allergiker mit rinnender Nase und juckenden Augen, mindestens 15 Prozent aller Steirerinnen und Steirer sind davon betroffen.

Hasel und Erle weisen auf starke Saison hin

Der frühe Start der Pollensaison ist unter anderem auch dem Klimawandel geschuldet, erklärt der Leiter des Pollenwarndienstes, Uwe Berger: „Wir sehen an der Anzahl der Kätzchen auf Hasel und Erle, dass es eine sehr starke Saison wird. Wenn die Tempertaturen mild bleiben und kein Wintereinbruch mehr kommt, dann wird es eine grauenhafte Saison für unsere Frühblüher-Allergiker.“

Stärke auch abhängig von Umweltfaktoren

Die Pollen verändern sich aber auch in ihrer Zusammensetzung und werden dadurch aggressiver. Gepaart mit einer ungünstigen Umgebung – wie etwa der Grazer Beckenlage – kann die Belastung enorm werden, so Berger: „Auch geringe Mengen an Allergien in der Luft können bei einer grausigen Luftqualität stärkere Beschwerden hervorrufen, und da ist halt Graz benachteiligt.“ In diesem Fall kann aber das Tragen einer FFP2-Maske im Freien helfen, die Symptome geringer zu halten.

Auch HNO-Spezialist Valentin Tomazic betont, dass die Pollen-Allergie vielen Einflüssen unterliegt: „Die Abwehrkraft der Schleimhaut wird durch verschiedene Umweltfaktoren beeinflusst, insofern negativ, als dass sie löchriger wird und dadurch zugänglicher für Allergene, aber auch der Lebensstandard, der eher in ein sterileres Umfeld gewandelt wurde, in den letzten Jahrzehnten.“

Neue Therapie macht Hoffnung

Für besonders stark betroffene Allergiker, bei denen die klassischen Desensibilisierungs-Therapien keine Wirkung gezeigt haben, gibt es jetzt etwas Neues – sogenannte Biologica, die Immun-Mechanismen blockieren: „Das ist zwar leider auch nur eine symptomatische Therapie, aber die wirkt wirklich gezielt an den Stoffwechsel-Wegen, die dann in der Schleimhaut zur Reaktion führen. Das ist ein neuer Hoffnungsträger, dass man Patienten, bei denen alle Therapien gescheitert sind und die vielleicht auch Asthma haben, dass man mit dieser neuen Substanzgruppe effizient behandeln kann.“ In Zukunft könnte aber auch die mRNA-Technologie Abhilfe schaffen – mehr dazu in Mit mRNA-Technologie gegen Pollenallergie (noe.ORF.at).