Computerchip, Prozessor
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Wirtschaft

High-Tech-Branche begrüßt „Chip-Act 2030“

Am Dienstag hat die EU den „Chip-Act 2030“ vorgestellt und bekanntgegeben, die Chipproduktion in Europa bis 2030 mit rund 40 Milliarden Euro zu fördern. Das stimmt auch die steirische High-Tech-Branche positiv.

Der Chipmangel in der Industrie bremst den Aufschwung in Europa, Chips zur Steuerung von Autos, Unterhaltungs-Industriegeräten bis hin zu Elektrowerkzeug sind immer noch knapp. Mitausgelöst wird der Chipmangel durch die Abhängigkeit von Mikro-Chip-Produzenten in Asien. Die EU will daher rund 43 Mrd. Euro mobilisieren, um weniger von anderen globalen Playern abhängig zu sein – mehr dazu in Ambitionierte Pläne sollen Chips in EU holen (news.ORF.at).

Nur zehn Prozent der Wertschöpfung in Europa

Der „Chip Act 2030“ klingt vielversprechend, was auch die Hoffnungen in der heimischen Industrie weckt – etwa bei ams in Premstätten, wo beispielsweise Chips unter anderem für die Autoindustrie gefertigt werden.

AT&S-Vorstand Andreas Gerstenmayer sieht die EU-Initiative daher generell positiv: „Grundsätzlich ist es ein wichtiger Schritt, in Europa über Mikro-Elektronik intensiver nachzudenken und dort gegenüber dem Rest der Welt massiv aufzuholen. Nur etwa acht bis zehn Prozent der globalen Wertschöpfung findet in Europa statt. Ich denke, das entspricht einem Technologiestandort wie Europa überhaupt nicht.“

Hoffnung bei AT&S

Bei AT&S in Leoben werden zwar direkt keine Chips hergestellt – allerdings sehr wohl die nötige Verbindungstechnologie in den gesteuerten Geräten. Man habe die aktuellen Unterlagen zum „Chip-Act“ erst am Dienstag bekommen, im Vorfeld aber schon gesehen, dass vor allem die Halbleiterproduktion gefördert werden soll.

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Vorstand Gerstenmayer ist trotzdem hoffnungsvoll: „Wir haben massiv argumentiert, dass das zu wenig ist, dass man auch das Package – also die Verbindungstechnologie des Halbleiters nach außen – mit einbeziehen muss, um auch die technologischen Vorteile zur Geltung zu bringen. Auf den ersten Blick ist diese Thema möglicherweise noch etwas zu kurz gekommen.“

Großes Fragezeichen: Reicht „Chips-Act“ aus?

Nichts desto trotz entschied AT&S vor einigen Wochen, am Standort Leoben 500 Mio. Euro zu investieren, „und wir hoffen sehr wohl, dass jetzt auch im Rahmen des ‚Chip-Acts‘ Projekte wie dieses entsprechend unterstützt werden können“, ergänzt Gerstenmayer – mehr zu diesem Investitionsvorhaben in AT&S investiert halbe Milliarde: Bis zu 700 neue Jobs (15.10.2021). Fraglich sei allerdings, ob der „Chips Act“ ausreicht, um die EU bis 2030 unabhängig von der Chip-Weltproduktion zu machen.