Denkmal für Helmut Strobl
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Kultur

Denkmal für Grazer Ex-Kulturstadtrat Strobl

Eine Leuchtschrift, eine Soundinstallation und eine Plakatserie sollen dem früheren Grazer Kulturstadtrat Helmut Strobl (ÖVP) ein Denkmal schaffen und an den umtriebigen Kulturvisionär erinnern.

Die interimistische Kunsthaus-Chefin Katrin Bucher Trantow beschrieb Strobl bei der Präsentation am Donnerstag als „Humanist und Menschenrechtsaktivist“, der als einer der Ermöglicher des Kulturhauptstadtjahrs 2003 gilt.

Sonore Stimme

Die grüne Leuchtschrift „Strobl“ befindet sich an der Wand gleich neben dem Eingang des Kunsthauses, sodass sie immer, Tag und Nacht, und auch von außen zu sehen ist; darunter sind zwei Tonlöcher, aus denen die einprägsame und sonore Stimme des langjährigen Kulturstadtrats klingt.

Denkmal für Helmut Strobl
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Das Projekt steht unter dem Motto „Strobl 2022 bis…“ und bewege sich von heute ab in die Zukunft, erläuterte Bucher Trantow. Das mehrteilige Projekt wurde von einer Jury einstimmig ausgewählt.

Plakatserie und Menschenrechte

Das Denkmal wird von einer Plakatserie ergänzt: Die 30 Abbildungen, die von Karin Holzfeind grafisch gestaltet wurden, sind auf einen Zeitraum von sechs Jahren angelegt und basieren auf den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Iris Andraschek wird bis 2026 jedes Jahr fünf Menschenrechte visuell und inhaltlich erarbeiten und mit persönlichen Gegenständen, Fotografien und Wortdokumenten Strobls verbinden. Die ersten Plakate sind ab sofort im Grazer Stadtraum zu sehen.

Von 1985 bis 2001 für die Kultur im Stadtsenat

Helmut Strobl war von 1985 bis 2001 im Grazer Stadtsenat für die Kultur zuständig und setzte sich für viele neue Projekte wie das Literaturhaus oder das Kindermuseum ein. 2001 schied er aus der Stadtregierung aus, 2019 starb der Architekt und Stadtplaner im Alter von 75 Jahren – mehr dazu in Helmut Strobl ist tot (5.9.20219).

Denkmal für Helmut Strobl

Eine Installation im Grazer Kunsthaus setzt dem früheren langjährigen Grazer Kulturstadtrat und Vizebürgermeister Helmut Strobl ein kreatives Denkmal. Gestaltet hat es die Künstlerin Iris Andraschek.

„Er musste nicht erst Kulturstadtrat werden, um Spuren zu hinterlassen“, betonte Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). „Er hat mich lange begleitet, er fehlt mir, er fehlt vielen Menschen, er fehlt der Stadt“, würdigte Alt-Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) Strobl; dieser habe „mehr den Fragen als den Antworten vertraut. Er hatte die Gabe, zum Denken anzuregen“.

Stadt, Land und Familie

Initiiert wurde das Projekt von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und der Familie Strobl in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus. „Seinen Einsatz für die Kunst, den Aktivismus für Menschlichkeit und sein umfassendes soziales Engagement habe ich versucht, in meiner Arbeit zu veranschaulichen“, erklärte Andraschek.

Die für 11. Februar geplante offizielle Eröffnung wurde aufgrund der aktuellen CoV-Verordnungen abgesagt und soll am 6. Mai im Rahmen eines Festakts und der Präsentation eines Buches über Helmut Strobl nachgeholt werden.