Das Haus, in dem die Leiche der Frau gefunden wurde.
APA/ERWIN SCHERIAU
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Chronik

Frau erstochen: Motiv „Hass auf Frauen“

Der 23-jährige Mann, der in Graz eine 41-jährige Bekannte mit einer Schere erstochen haben dürfte, ist am Freitag in Untersuchungshaft genommen worden. Als Motiv gab er „Hass auf Frauen“ an.

Laut Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz blieb der Verdächtige bis zuletzt bei seinen ersten Angaben und gestand „vier bis fünf“ Stiche, auch wenn es laut Obduktion wohl deutlich mehr waren.

Zigaretten und Alkohol abgeschnorrt

Er habe zugestochen, weil ihm die 41-Jährige Zigaretten und Alkohol abgeschnorrt und ihn das dann plötzlich an seine Ex-Frau erinnert habe, die ihn „ausgenommen“ haben soll. Nach den Stichen soll er in den Wohnung einen Brand gelegt haben, um sich damit auch selbst zu töten; allerdings suchte er dann doch das Weite und ließ das Opfer zurück. Bei der Festnahme wurden auf seiner Kleidung Blutspuren sichergestellt, sagte Bacher. Nun soll ein psychiatrisches Gutachten erstellt werden. Der 23-Jährige bleibt vorerst in Untersuchungshaft.

Mit Schere erstochen

Der Mann war offenbar am Sonntagabend bei seiner 41-jährigen Bekannten in ihrer Wohnung in der Nähe des Grazer Hauptbahnhofs gewesen – beide hielten sich öfter am Bahnhof auf und gehörten zeitweise dem Obdachlosenmilieu an.

Ein Nachbar der Mieterin hatte dann Montagvormittag im vierten Stock des Mehrparteienhaus in der Waagner-Biro-Straße Brandgeruch wahrgenommen: Er verständigte über den Notruf die Einsatzkräfte und sah selbst in der Wohnung nach, deren Tür unversperrt gewesen war. Wenig später fand die polizei dann die tote Frau – mehr dazu in Frau erstochen: Mann festgenommen. Der 23-Jährige wurde binnen weniger Stunden ausgeforscht und als möglicher Täter festgenommen – mehr dazu in Tote in Graz: Verdächtiger „umfassend geständig“.