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Coronavirus

Virologe: CoV-Öffnungsschritte „legitim“

Die CoV-Infektionszahlen in der Steiermark sind nach wie vor auf Rekordniveau – dennoch wurden erste Lockerungsschritte gesetzt. Der Virologe Klaus Vander sieht diesen vorsichtig optimistisch entgegen.

Die Belastung für das Gesundheitssystem ging durch die Omikron-Variante zwar zurück – zu spüren ist die CoV-Pandemie aber dennoch weiterhin: Über 1.800 CoV-Patientinnen und Patienten sind auf den Normalbettenstationen in Österreich. Die Belegung der Normalbetten in der Steiermark lag am Freitag bei 260 und 18 Intensivbetten waren mit CoV-Patienten belegt.

Nichtdestotrotz wurden erste Lockerungsschritte gesetzt: Am Samstag fiel die 2-G-Regelung für körpernahe Dienstleister und im Handel – mehr dazu in 2-G-Pflicht gefallen: Handel erfreut (12.02.2022) –, und Volksschüler dürfen ab Montag am Sitzplatz die Maske abnehmen. Für Mittwoch ist eine Konferenz mit den Landeshauptleuten anberaumt, bei der über weitere Lockerungen beraten wird – mehr dazu in Regierung kündigt weitere Lockerungen an (news.ORF.at).

Situation für Gesundheitssystem „derzeit machbar“

Für den Grazer Virologen Klaus Vander ist das schon an der Grenze des Machbaren: „Das, was wir an den Normalbettenstationen erleben, ist natürlich für das Gesundheitssystem nach wie vor herausfordernd, weil wir in der Schere sind zwischen einem Personalmangel auf der einen Seite – inklusive einer zunehmenden Ermüdung des Personals – und natürlich auch anderen Erkrankungsfällen, die einer Betreuung bedürfen. Es ist herausfordernd, aber derzeit machbar.“

Fallzahlen „derzeit nicht wegweisend“

Öffnungsschritte inmitten einer Zeit von Rekordfallzahlen seien aber möglich, so Vander: „Die Fallzahlen sind derzeit nicht wegweisend für eine wirkliche Darstellung der Krankheitslast in der Bevölkerung, angezeigt durch Hospitalisierungsraten und insbesondere durch intensivmedizinische Betreuung.“

Wenn es das Ziel der Gesellschaft sei, die Krankheitslast zu kontrollieren, sei es „durchaus legitim, derzeit gewisse Entlastungen und weitere Lockerungen für die Bevölkerung in den Raum zu stellen“, so der Virologe. Ein Teil der hohen Fallzahlen falle außerdem auf positive Tests von Steirerinnen und Steirer ohne Symptome.