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ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Kriminalitätsrate auf historischem Tiefstand

Die Landespolizeidirektion hat am Dienstag die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2021 veröffentlicht. Die Polizei spricht von einem historischem Tiefstand, in einigen Bereichen gab es jedoch einen starken Anstieg.

Schon 2020 wurde bei den meisten Deliktsformen ein starker Rückgang verzeichnet, die Polizei führte das auf die CoV-Pandemie zurück. Dieser Abwärtstrend fand laut Landespolizeidirektion Steiermark auch im Vorjahr eine Fortsetzung, jedoch nur zum Teil: Die Internetkriminalität ist weiter auf dem Vormarsch.

12.000 Delikte weniger als vor zehn Jahren

Die Gesamtkriminalität sank im Vorjahr weiter, laut Statistik gab es 2021 die wenigsten Straftaten seit zehn Jahren – mehr dazu in Anzeigen auf tiefstem Stand seit zehn Jahren (news.ORF.at). Die Polizei sprach am Dienstag von einem historischen Tiefstand: In absoluten Zahlen lag die Zahl der Delikte im Jahr 2012 noch bei 57.881, das waren um fast 12.000 Straftaten mehr als im Vorjahr.

Kriminalitätsrate auf historischem Tiefstand

Die Landespolizeidirektion hat am Dienstag die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2021 veröffentlicht. Die Polizei spricht von einem historischem Tiefstand, in einigen Bereichen gab es jedoch einen starken Anstieg.

Im Jahresvergleich – also von 2020 auf 2021 – sank die Kriminalitätsrate in der Steiermark um 1,7 Prozent: 2020 wurden in der Steiermark 46.825 Straftaten registriert, im Vorjahr waren es dann 46.022. Die Zahl der Eigentumsdelikte sank von 2020 auf 2021 um 7,5 Prozent, die Straftaten im Bereich der Suchtmittelkriminalität ging um 11,1 Prozent zurück.

Ein Viertel mehr Straftaten im Internet

Doch es gibt auch Bereiche, in denen die Zahl der strafbaren Delikte stark anstieg: Einen Anstieg von 2,3 Prozent gab es etwa im Bereich Wirtschafts- und Betrugskriminalität, stark betroffen ist laut Polizei aber vor allem die Internetkriminalität. 2020 verzeichnete die Polizei in der Steiermark hier 4.111 Delikte, im Vorjahr waren es mehr als 5.140 – ein Anstieg von einem Viertel. Besonders augenscheinlich ist der Anstieg im Zehn-Jahres-Vergleich: 2012 wurden in der Steiermark noch etwas mehr als 900 Internetdelikte registriert.

Die Aufklärungsquote lag im Bereich Internetkriminalität bei 39,1 Prozent. Unter Cybercrime im engeren Sinne versteht man Straftaten, bei denen Angriffe direkt auf Daten oder Computersysteme erfolgen. Allein in dieser Unterkategorie der Internetkriminalität verzeichnete die Polizei um 280 Delikte mehr Straftaten als im Vorjahr, ein Plus von knapp 26 Prozent. Diese Art der Kriminalität erfuhr laut Polizei vor allem in der CoV-Pandemie einen enormen Anstieg. Doch auch der klassische Internetbetrug, also Betrugshandlungen am „Tatort Internet“, stieg um 277 Delikte bzw. 10,9 Prozent auf 2.829 Straftaten.

Mehr Gewalttaten im Vorjahr

Auch die Zahl der Gewalttaten stieg im Vorjahr an – und zwar um zwei Prozent, nach einem deutlichen Minus von 11,3 Prozent im Jahr 2020. 63 Prozent der Opfer standen in einem Bekanntschaftsverhältnis zum Täter. Als Tatmittel kam mit 203 Fällen am häufigsten eine Stichwaffe zum Einsatz. Beim Thema Gewalt in der Privatsphäre gab es landesweit einen Anstieg um 188 Delikte, plus 9 Prozent. In der Steiermark gab es im Jahr 2021 insgesamt vier vollendete Morde, wobei drei Frauen und ein Mann getötet wurden. Alle vier Morde wurden geklärt. Weiters wurden 120 Vergewaltigungen angezeigt, ein Anstieg von 16 im Vergleich zum Jahr 2020. Einen Rückgang um 20 Delikte gab es bei Raubüberfällen.

Jede zweite Straftat wird geklärt

Der Leiter des Landeskriminalamtes Steiermark, Generalmajor Wolfgang Lackner sagte: „Die teils historischen Tiefstände der Kriminalstatistik 2021 stimmen uns insgesamt gesehen zufrieden. Wie angekündigt, haben wir uns nicht auf den trügerisch niedrigen Zahlen des Vorjahres ausgeruht, sondern weiterhin in sämtlichen Deliktsbereichen hart gearbeitet und das trotz zusätzlicher Herausforderungen und Aufgaben in Mitten der CoV-Pandemie.“

Der Polizei gelingt es laut der aktuellen Statistik auch immer häufiger, Straftaten aufzuklären: Die Aufklärungsquote betrug im Vorjahr rund 58 Prozent. Bereits das fünfte Jahr in Folge konnte in der Steiermark jede zweite Straftat geklärt werden, teilte die Polizei am Dienstag mit.