Die Preisexplosion bei Strom und Gas könnte Unternehmen schnell in den Ruin treiben, heißt es: Bei Strom haben sich die Preise verdoppelt, die Preise für Gas sogar vervierfacht, sagt Wirtschaftskammer-Vizepräsident Herbert Ritter – vor allem für Unternehmen sei das ein Desaster.
Kleine Betriebe haben um vielfaches höhere Ausgaben
Ritter nennt ein Beispiel: „Zum Beispiel in meinem Ort, die Bäckerei Teschl, die Brot bäckt, Semmeln bäckt, die braucht Strom, Gas und Öl – bei ihr machen die Mehrkosten 140.000 Euro aus. Auch in der Wirtschaftskammer leiden wir unter dem Preisanstieg im Herbst und Winter, wir haben alleine bei den Lehrlingshäusern Energie-Mehrkosten von 680.000 Euro.“ Grund sei unter anderem die Ukraine-Krise, so Ritter.
Wirtschaftskammer fordert Steueranpassung
Jetzt fordert die Wirtschaftskammer dringende Gegenmaßnahmen. „Schnell kann man die Steuern anpassen. Hier fordern wir, dass man die steuerlichen Belastungen auf Energie, Strom, Gas mit einem Deckel versieht, und zwar rückwirkend mit dem 1. Jänner 2022.“
Weiters müssten die Netzkosten sinken, so Ritter: Man habe im Bundesschnitt zwischen acht und 30 Prozent höhere Netzkosten – hier seien Überlegungen zu treffen, was man verbessern könnte. „Dass wir vielleicht Zähler einbauen, die nicht nur den Strom ablesen, sondern auch Relais-Ausgänge haben – damit könnten wir die Netze gleichmäßiger auslasten. Das betrifft dann natürlich auch die Ladeinfrastruktur der Elektroautos. Hier ist Handlungsbedarf.“
Bald nicht mehr konkurrenzfähig
Wird nicht gegengesteuert, seien steirische Unternehmen bald nicht mehr konkurrenzfähig, so Ritter, „weil ja diese hohen Preise sich nur auf Mitteleuropa beziehen und nicht auf die ganze Welt, und damit ist die Wettbewerbsfähigkeit im mitteleuropäischen Raum schon sehr stark eingeschränkt und geschwächt.“ Daher müsse die Politik rasch reagieren, so Herbert Ritter, und Gegenmaßnahmen einleiten.