Verkehr

Kritik am Baustopp für S37 ebbt nicht ab

Mehr als 700 Unternehmen aus dem Murtal, Murau, Leoben und Liezen hat das Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung nach ihrer Meinung zum Baustopp der S37 befragt: 89 Prozent sind demnach gegen den Beschluss von Verkehrsministerin Leonore Gewessler.

„Mit ihrem politischen Alleingang trägt die Ministerin zu einer weiteren Abwanderung bei, diese Entwicklung müssen wir verhindern“, so WKO-Steiermark Präsident Josef Herk und Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder, die in einer gemeinsamen Aussendung „ein Umdenken“ fordern und einen Lückenschluss der Region Murau-Murtal von Unzmarkt nach St. Veit an der Glan.

Mehr als 700 Unternehmen befragt

Denn die S37 (Neu: Klagenfurter Schnellstraße) wird nicht weiterverfolgt – mehr dazu in Nach Evaluierung: Stopp für S37-Ausbau (25.11.2021). Am Freitag wurde eine aktuelle Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung veröffentlicht; 713 Unternehmen aus den hauptbetroffenen Bezirken Murau, Murtal, Leoben und Liezen wurden befragt. Demnach beurteilen insgesamt 89 Prozent den Planungs- und Baustopp der S37 als negativ.

Mit dem derzeitigen Ausbaustatus im Abschnitt Scheifling – St. Veit an der Glan, der dem Planungsstopp zum Opfer gefallen ist, sind 57 Prozent aller Unternehmer unzufrieden; für 79 Prozent ist der Status-Quo der Straßenverbindung nicht zufriedenstellend.

Kampf mit Abwanderung

Die am häufigsten genannten Gründe gegen einen Planungsstopp sind laut der Aussendung zum einen, dass ein Ausbau der S36 bzw. S37 die Wirtschaftsachse Steiermark und Kärnten stärken (84%) und die Verkehrssicherheit erhöhen würde (78%). Zum anderen sehen 70% der befragten Unternehmen darin eine Chance zur Verbesserung des Verkehrsflusses sowie zur Attraktivierung der Bezirke Murau, Murtal, St. Veit und Klagenfurt-Land als Unternehmens- und Lebensstandort.

Denn allein in den letzten 20 Jahren schrumpfte die Region um mehr als 10.000 Einwohner: „Grundvoraussetzung für eine Umkehrung dieser demographischen Negativspirale ist eine leistungsfähige Infrastruktur. Der S37 Lückenschluss wäre hier enorm wichtig, darum fordern wir die Ministerin noch einmal auf ihre Entscheidung zu überdenken“, so Herk und Steinwidder.