Ruine Gösting
APA/ANDREAS STANGL
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Chronik

Ruine Gösting soll im Sommer öffnen

Teile der seit mehr als einem Jahr gesperrten Grazer Burgruine Gösting sollen im Sommer wieder zugänglich gemacht werden. Die Kosten für die Errichtung einer Gastronomie in der Ruine werden auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.

Im September unterzeichnete die Stadt Graz einen Vertrag, in dem sie die Ruine und das umliegende Areal für 50 Jahre pachtete. Im Jänner vergangenen Jahres war die im Eigentum eines Grazer Unternehmers stehende Ruine wegen eines Mauerabbruchs zur Gänze gesperrt worden – bereits im Sommer davor hatte der Besitzer den Innenbereich sperren lassen, nachdem die Pächterin der Burgtaverne krankheitsbedingt aufhören musste.

Sanierungsarbeiten im Gange

Seit einigen Wochen sind Sanierungsarbeiten im Gange: „Wir bitten die Bevölkerung um ein wenig Geduld“, so Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Im Sommer als erstes geöffnet werden soll ein Teil des äußeren Burghofs; vergangene Woche fand eine Begehung des Areals durch Vertreter der Stadt Graz und Experten statt.

Ruine Gösting
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Seit mehr als einem Jahr liegt die Ruine im Dornröschenschlaf

Neben der Sanierung der Bausubstanz und der Auslichtung der Grünbereiche sowie der Einleitung von Strom, Wasser und Kanalisation für eine Gastronomie auf dem Burgberg will die Stadt auch die auf einem vorgelagerten Hügel gelegene Cholerakapelle sanieren und als Ausflugsziel attraktiv machen. Während die voraussichtlichen Kosten für die Sanierung der Cholerakapelle erst erhoben werden müssen, dürfte die gesamte Erschließung der Burgruine die Stadt rund zwei Millionen Euro kosten.

Jährliche Pacht von 40.000 Euro

Der Burgverein Gösting wurde für die Revitalisierung der Burgruine von der Stadt mit an Bord geholt. Dieser hatte sich – bis zu seiner Aussperrung durch den Besitzer – seit fast einem Jahrhundert um die Erhaltung der Ruine gekümmert. Burgvereinsobmann Sepp Stiger zeigte sich hoch erfreut: „Es ist eine Wohltat zu erkennen, dass der Burg von öffentlicher Seite jetzt jene Aufmerksamkeit entgegengebracht wird, die sie schon sehr lange verdient hätte“, so Stiger gegenüber der APA.

Der Pachtzins, den die Stadt Graz an den Besitzer zu entrichten hat, beträgt jährlich 40.000 Euro. Der Wortlaut des Vertrages ist geheim. Dem Vernehmen nach musste sich die Stadt gegenüber dem Besitzer zur Einhaltung gewisser Summen und Fristen bei der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen verpflichten.