Kultur

Ukraine: Kunstschaffende gegen Spaltung

„Wir weisen jeden Versuch einer Spaltung zwischen unseren ukrainischen und russischen Kolleg*innen entschieden zurück“, betonen mehr als 100 österreichische Kunstschaffende in einer gemeinsamen Solidaritätsbekundung.

Erst am Samstag ist der „Tag der europäischen Solidarität mit der Ukraine“ begangen worden – unter anderem auch in Graz, wo auf dem Hauptplatz dutzende Menschen zu einer Kundgebung zusammengekommen waren, um ihre Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck zu bringen. Tatsächlich spitzt sich die Lage in der Ostukraine weiter zu: Noch am Samstag hat Österreich daher eine Reisewarnung für die Ukraine ausgesprochen; die Austrian Airlines setzen ab Montag ihre Flüge nach Kiew und Odessa aus.

Start eigener Kunst- und Kulturinitiative

105 österreichische Kunst- und Kulturschaffende – darunter etwa die Grazer Autorin und Bachmann-Preisträgerin Nava Ebrahimi, Diagonale-Intendant Peter Schernhuber oder Universalmuseum-Joanneum-Geschäftsführer Wolfgang Muchitsch – wollen im Rahmen einer eigenen Initiative ihre ukrainischen Kollegen und Kolleginnen unterstützen.

„Dieser Appell richtet sich zuvorderst an die Verantwortlichen in Russland, alle anderen beteiligten Mächte sind aber ebenso aufgefordert, die Kriegsrhetorik einzustellen. Wir weisen zudem jeden Versuch einer Spaltung zwischen unseren ukrainischen und russischen Kolleg*innen entschieden zurück“, heißt es in einer Aussendung.

Die Initiatoren, die Grazer Rotor-Leiter Margarethe Makovec und Anton Lederer sowie Autor Gerhard Ruiss, Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren Wien, appellieren weiters dringend, „von allen weiteren militärischen Aktionen sofort Abstand zu nehmen. Selbst wenn es keine konkreteren Angriffs- oder Einmarschpläne geben sollte, so ist allein schon diese entlang der Grenzen ständig präsente militärische Drohkulisse Anlass genug, um sich die größten Sorgen über einen Krieg von Russland gegen die Ukraine zu machen“.

Enger Kulturaustausch

Die österreichische Kunst- und Kulturlandschaft sei eng mit jener in der Ukraine verknüpft: „Von Lemberg über Odessa und Kiew bis nach Charkiw, ob Westukraine oder Osten, Hauptstadt oder Schwarzmeerküste, in den verschiedenen Kultursparten gibt es einen lebendigen Austausch. Zahlreiche gebürtige Ukrainer*innen studieren an Österreichs Kunstschulen und nicht wenige wirken auch danach am kulturellen Geschehen in Österreich mit.“