Marcel Schnideritsch ist Hacker von Beruf – mit nur wenigen Mausklicks könnte er einen Internetshop lahmlegen: „Ich brauche nur einen Klick, um zu verifizieren, dass es eine Lücke gibt. Unser Tool spuckt uns dann gleich direkt aus, dass ein verwundbares Plug-in installiert ist und mit zwei Klicks können wir den Server übernehmen.“ Aber keine Sorge: Marcel ist keiner von den Bösen, sondern einer von den Guten.
Cyberkriminalität gestiegen
Laut einer Polizeistatistik ist die Cyberkriminalität um 25 Prozent gestiegen. Experten arbeiten daran, den Cyberkriminellen das Handwerk zu legen.
Angriffsrisiko steigt
Gemeinsam mit 200 anderen Kolleginnen und Kollegen sagt er in Premstätten beim Technologieunternehmen „BearingPoint“ Cyberkriminellen den Kampf an. Vor allem Erpressungsversuche nehmen online stark zu, so Geschäftsführer Markus Seme: „In den letzten Jahren steigt sehr stark das Angriffsszenario rund um Industrieunternehmen und produzierende Unternehmen, weil diese eine sehr breite Angriffsfläche bieten und im Falle von Produktionsausfällen großen Schaden hätten und daher leichter gewillt sein könnten, auf Lösegeldforderungen einzugehen.“
Kluge Köpfe gesucht
Internetkriminelle werden immer professioneller und spionieren ihre Opfer wochenlang aus, bevor sie zuschlagen. Deshalb müssen auch die „Beschützer“ der Firmen professioneller werden. „BearingPoint“ hat ein eigenes Ausbildungsprogramm gestartet, um neue Mitarbeiter zu finden und sie gezielt auszubilden.

Beatrice Löscher etwa hat früher in einer Bank gearbeitet. Felix Rauschenbusch hat Geowissenschaften studiert. Jetzt wollen die beiden in der IT-Branche durchstarten – Felix hat schon seit der Kindheit an eigenen PCs gebastelt, Beatrice hat sich auf Linux, Netzwerke und Scripting spezialisiert. Wer künftig auch Betriebe professionell vor bösen Hacker-Angriffen schützen will, kann sich bei „BearingPoint“ melden. Das nächste – bezahlte – Ausbildungsmodell startet in Kürze.