Illustration zu den Themen Klima, Energie, Heizung. Der rauchende Schornstein eines Einfamilienhauses.
APA/HELMUT FOHRINGER
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Umwelt

Global 2000 kritisiert Grazer Fernwärme

Global 2000 hat einen Bericht zum Heizen in den österreichischen Landeshauptstädten präsentiert. In allen Landeshauptstädten wird laut Global 2000 „schwer klimaschädlich“ geheizt. Im Bereich Fernwärme ist Graz in dieser Zwischenbilanz Schlusslicht.

In der Global 2000-Studie „So heizen die Landeshauptstädte“ zeigt sich: Graz hat mit einem Anteil von 78 Prozent Wärme aus fossilen Energiestoffen den schlechtesten Wert der Landeshauptstädte im Bereich Fernwärme.

Weiteres Problem geortet

Da komme in Graz wegen der aktuellen Entwicklungen gerade ein weiteres Problem dazu, sagte Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000: „Medial wurde da kolportiert, dass jetzt wieder verstärkt auch Heizöl zum Einsatz kommt. Und das ist mit den Klimazielen überhaupt nicht vereinbar.“

Zumindest habe es Graz aber geschafft, den Anteil der Industrieabwärme bei der Fernwärme in den letzten Jahren von fünf auf über 20 Prozent zu heben, so Wahlmüller.

Oft Umstellung von Öl aus Gas

Man hat sich auch angeschaut, wie abseits von Fernwärme in Graz geheizt wird: Heizöl verliert da zwar laufend an Bedeutung – nur noch acht Prozent der Haushalte haben Heizölheizungen – allerdings werde sehr oft noch von Öl auf Gas umgestellt, so Wahlmüller: „Das ist natürlich fürs Klima fatal. Denn wenn Gasheizungen zum Zug kommen dann bleiben 75 bis 80 Prozent der Treibhausemissionen bestehen. Aus unserer Sicht, sollte nicht nur die Ukrainekrise sondern schon die Klimakrise der Anlass sein, jetzt aus Gas auszusteigen.“

Ausstiegszenarien umstritten

Kritisiert wird auch, dass in Graz – wie auch in allen anderen Landeshauptstädten – konkrete Ausstiegsszenarien mit festgesetzten Terminen fehlen würden. Aus dem Büro der Umweltstadträtin Judith Schwendtner (Grüne) hieß es dazu, man habe "Projekte zur Nutzung zusätzlicher Abwärme, zur Klärschlammverwertung und zum Betrieb von Solarspeichern in Kombination mit Biomasse in Ausarbeitung, die gerade hinsichtlich Finanzierbarkeit und Priorisierung geprüft werden.“