1972 ist die ÖVP in einer Umbruchphase: Im Bund hat die SPÖ die absolute Mehrheit, die Volkspartei versucht in Salzburg einen Neustart und erarbeitet ein neues Parteiprogramm. Für besonderes mediales Interesse sorgt dabei erstmals österreichweit ein junger, am 29. Februar 1952 in Edlitz in Niederösterreich geborener Steirer: Mit 20 Jahren ist Hermann Schützenhöfer der zu dieser Zeit jüngste Parteitag-Delegierte.
„Seine Werte verfolgt er über Jahre und Jahrzehnte“
Immer wieder schaltet sich der junge Hermann Schützenhöfer in die Bundespolitik der ÖVP ein – oft auch kritisch. Neun Jahre lang ist Schützenhöfer in Spitzenfunktionen der Jungen ÖVP tätig. Freund und Begleiter von Anfang an an seiner Seite ist Alfred Grinschgl: „Wenn er bestimmte Werte verfolgt, dann nicht nur heute, und morgen einen anderen, sondern seine Werte verfolgt er über Jahre und Jahrzehnte hinweg“, so Grinschgl über seinen Jugendfreund.
Schützenhöfer wird 70
Hermann Schützenhöfer wurde am 29. Februar 1952 in Edlitz in Niederösterreich geboren – seit 2015 ist er steirischer Landeshauptmann.
Hermann Schützenhöfer engagiert sich im Arbeiter- und Angestelltenbund der ÖVP, wird deren Landesobmann, Landtagsabgeordneter und 1994 Klubobmann der Steirischen Volkspartei; im Jahr 2000 wechselt er als Landesrat in die Landesregierung.
„Gerecht und fordernd“
Nach der Wahlniederlage der ÖVP 2005 übernimmt er von Waltraud Klasnic die Geschicke der Partei – in der bis dahin schwierigsten Phase der steirischen Volkspartei, wie die damalige Büroleiterin Margit Kraker schildert: „Ich habe ihn in dieser Zeit immer als äußerst fairen Chef erlebt, als jemanden, der gerecht mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umging und auch fordernd gegenüber ihnen war – aber der vor allem dann, wenn diese vielleicht einmal nicht so gut drauf waren, ihnen auch immer zur Seite gestanden ist.“
Franz Voves: „Er ist ein absoluter Vollprofi“
„Nicht so gut drauf“ sind viele in der ÖVP, als mit Franz Voves erstmals ein SPÖ-Mann den Landeshauptmann stellt. Auch Hermann Schützenhöfer scheint mit Voves zuerst keine Basis zu finden, doch nach der Landtagswahl 2010 gehen die beiden die sogenannte Reformpartnerschaft ein, und nach der Landtagswahl 2015 überlässt Franz Voves, obwohl seine SPÖ noch stimmenstärkste Partei ist, Hermann Schützenhöfer und der ÖVP den Landeshauptmann-Posten. 2019 macht Schützenhöfer seine Partei dann wieder zur Nummer Eins im Land.
„Er ist ein absoluter Vollprofi. Ich habe größten Respekt, weil man muss einmal jahrzehntelang so wie Schützenhöfer, sich für die res publica, sich für die Gemeinschaft einbringen. Das ist eine unglaubliche Arbeit, der man mit großen Respekt auch begegnen sollte“, so der ehemalige Landeshauptmann Franz Voves heute.
Hermann Schützenhöfer im „Steiermark heute“-Gespräch mit Wolfgang Schaller
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer feiert seinen 70. Geburtstag. Im Sonntagsgespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller lässt Hermann Schützenhöfer vor allem die vergangenen zwei Pandemiejahre Revue passieren.
Nehammer: „Man kann ihn gut um Rat fragen“
In der Bundes-ÖVP meldet sich Schützenhöfer auch in für sie turbulenten Zeiten immer wieder zu Wort. „Hermann Schützenhöfer ist tatsächlich jemand, den man gut um Rat fragen kann. Der keine Ratschläge gibt, da steckt immer das Wort ‚Schlag‘ drinnen, sondern der ein offenes Ohr hat, mit einem gemeinsam nachdenkt und einem die Möglichkeit gibt, von seinem unglaublichen Erfahrungsschatz auch politisch zu profitieren“, so der geschäftsführende Bundesparteiobmann der ÖVP und Bundeskanzler, Karl Nehammer.