Jodtabletten
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Chronik

Ukraine-Konflikt erhöht Nachfrage nach Jod

Der Ukraine-Konflikt macht offenbar auch viele Steirerinnen und Steirer hinsichtlich des stillgelegten Reaktors Tschernobyl nervös. Die Nachfrage nach Jodtabletten in den Apotheken sei gestiegen, heißt es seitens der steirischen Apothekerkammer.

Vor zwei Tagen hat Russland hat nach ukrainischen Angaben das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl erobert. Der ukrainischen Atombehörde zufolge hat auch die Strahlung in dem Gebiet zugenommen – mehr dazu in Kiew: Erhöhte Radioaktivität in Tschernobyl wegen Militärs (news.ORF.at).

Bedingt durch den Krieg in der Ukraine bemerke man eine erhöhtes Interesse an Kaliumiodid-Tabletten, sagt der steirische Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger: „Wir merken schon bedingt durch den Krieg in der Ukraine und der Erwähnung des Namens ‚Tschernobyl‘ eine verstärkte Nachfrage nach Kaliumiodid-Tabletten. Die Bevorratung mit diesen Tabletten wurde schon etlichen Jahren, um nicht zu sagen Jahrzehnten in Österreich eingeführt.“

Einnahme „nur nach Aufforderung“

Diese Tabletten sollen das Risiko mindern, nach einer Atomkatastrophe an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Sie sollten aber keinesfalls einfach so eingenommen werden, betont Kobinger: „Einnehmen sollte man die Tabletten nur, wenn irgendwo ein Reaktor-Unfall passiert ist und radioaktives Jod entwichen ist. Auf jeden Fall nur nach Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden über Radio und Fernsehen. Keinesfalls sollte man diese Tabletten eigenmächtig einnehmen.“

Genügend Vorrat vorhanden

Derzeit sehe der Präsident der steirischen Apothekerkammer keinen Grund für Panik: „Ich kann nur ersuchen, Ruhe zu bewahren, alles ist gut. Wir haben genügend und wenn wir es brauchen, können Sie es auch holen kommen. Ich sehe jetzt aber keine Veranlassung dafür, sich diese Tabletten in der Apotheke zu besorgen.“