Solidaritätskundgebungen in Graz
APA/Ingrid Kornberger
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Chronik

Ukraine: Solidaritätskundgebungen in Graz

Mehrere Hundert Menschen haben sich Samstagnachmittag am Grazer Hauptplatz zu einer Solidaritätskundgebung zur Lage der Ukraine zusammengefunden. Für die bisher gefallenen Opfer des Krieges wurde auch eine Schweigeminute abgehalten.

Die Lage in der Ukraine spitzt sich zu – durch die russischen Angriffe sind bereits 198 Zivilisten ums Leben gekommen. Viele Menschen sind auf der Flucht, vor allem in Richtung Polen, wo laut Behörden bereits 100.000 Ukrainer die Grenze überquert haben – mehr dazu im Liveticker (news.ORF.at).

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sicherte der ukrainischen Bevölkerung weiterhin Unterstützung zu – schon jetzt etwa werden medizinische Güter ins Land gebracht – mehr dazu in Österreich schickt medizinische Hilfsgüter (news.ORF.at).

Kundgebung „Stop Putin’s War“ vor Grazer Rathaus

Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine finden in Graz täglich Solidaritätskundgebungen statt – erst Freitagabend wurde zum Friedensgebet in die Stadtpfarrkirche gerufen. Am Samstag folgten weitere Aktionen: Mehrere Hundert Menschen schwenkten unter dem Motto „Stop Putin’s War“ Fahnen mit den ukrainischen Landesfarben gelb und blau sowie die Europa-Flagge, hielten Schilder mit „Stop Putin“ hoch. Andere wiederum baten um Hilfe und Spenden für die Bevölkerung in der Ukraine: „Jede Hilfe zählt.“

Ziel der Kundgebung war es, „vor allem zu den Menschen in der Ukraine zu signalisieren, dass sie nicht allein sind und dass der Konflikt hoffentlich so bald als möglich vorbei ist“, so Initiatorin Galyna Skotnik vom ukrainischen Kulturverein in Graz.

Solidaritätskundgebungen in Graz
APA/Ingrid Kornberger
Die Polizei schätzt, dass bis zu 500 Menschen an der Kundgebung teilgenommen haben

Zeichen der Solidarität

„Save Ukraine“, „No War“ und „Putin Terrorist“ war unter anderem auf den Schildern zu lesen. Mehrere Redner, darunter auch die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Die Grünen) und NEOS-Gemeinderat Philipp Pointner, wiesen auf die dramatische Lage in der Ukraine hin. Insgesamt verlief die Kundgebung friedlich. Im Publikum waren auch Grünen-Landessprecherin Sandra Krautwaschl und Abgeordneten-Kollege Georg Schwarzl. Das Grazer Rathaus war unter anderem mit der ukrainischen Fahne beflaggt.

Bereits am Freitagabend hatte das Landtagspräsidium in der Steiermark auf die Situation in der Ukraine reagiert und Hilfsleistungen für die ukrainische Bevölkerung und Flüchtlinge in Aussicht gestellt – mehr dazu in Ukraine: Land und Stadt Graz beschlossen Soforthilfe. Landtagspräsidentin Manuela Khom (ÖVP) sei tief bestürzt über den militärischen Angriff auf die Ukraine und sagte: „Solidarisch stehen wir zu den Opfern, all den flüchtenden und verängstigten Menschen in der Ukraine und hoffen trotz aller Befürchtungen auf eine mögliche Deeskalation dieser Auseinandersetzung.“

Landhaus Graz in den ukrainischen Nationalfarben beleuchtet
LT Stmk/Florian Eigletsberger
Als Zeichen der Solidarität wurde am Freitag das Grazer Landhaus blau-gelb beleuchtet

Lichtermeer für Frieden erstrahlte in Graz

Hunderte Menschen sind auch am Abend zum Lichtermeer auf den Hauptplatz gekommen. Die meisten hatten Kerzen, Lampen oder Laternen dabei. Am Erzherzog-Johann-Brunnen war ein Transparent mit der Aufschrift „Ohne Frieden ist alles nichts“ zu sehen. Das Publikum war bunt gemischt: Viele Familien mit Kindern, aber auch ältere Menschen kamen zum Lichtermeer und zeigten damit Solidarität. Die Redner und Rednerinnen forderten eine „friedliche Lösung“ für den Konflikt im Osten Europas. Eine Musikgruppe spielte „Blowin’ in the Wind“.

Die Aktion wurde von mehr als zehn Organisationen getragen, Initiator ist die sozialistische Jugend Steiermark. „Krieg und Militarisierung kann und darf niemals die Antwort auf ein Problem sein. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um diesen Konflikt friedlich zu lösen und was wir hier tun können, ist unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden“, so Lena Stuhlpfarrer von der sozialistische Jugend Steiermark.

Lichtermeer in Graz
APA/Erwin Scheriau

„Die Türen aufmachen und nicht verschließen“

Auch konkrete Hilfeleistungen für die Menschen, die in Not geraten sind, seien bedeutend, sagte Anton Tauschmann von der Katholischen Jugend Steiermark: „Aus unserer Sicht ist es wichtig, den Blick auf die Menschen zu richten, die in der Ukraine bleiben müssen, aber auch auf diejenigen, die auf der Flucht sind und Europa war immer besonders stark, wenn es Werte wie Nächstenliebe und Solidarität hochgehalten hat und es ist auch hier wichtig jetzt, die Türen aufzumachen und nicht zu verschließen.“