Aktuelle Jobs – Aushangtafel
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Wirtschaft

Weniger Arbeitslose, aber Fachpersonal fehlt

Mit Ende Februar waren in der Steiermark – inklusive der etwa 8.000 Menschen in Schulungen – 44.400 Menschen ohne Job, das sind um gut 14.000 weniger als im Februar des Vorjahres. Die hohe Zahl offener Stellen zeigt aber, dass Fachpersonal weiterhin fehlt.

Bundesweit waren mit Ende Februar knapp 368.000 Menschen ohne Job, vor einem Jahr waren noch 509.000 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote beträgt somit 7,3 Prozent, so das Arbeitsministerium – mehr dazu in 367.861 ohne Job oder in Schulungen (news.ORF.at).

Arbeitslosenrückgang unter Bundesschnitt

In der Steiermark ist diese Erholung ebenfalls spürbar, auch wenn es im Bundesländervergleich nur für Platz sechs reicht und der Rückgang an Arbeitslosen auch unter dem Bundesschnitt liegt. Konkret waren mit Ende Februar steiermarkweit 36.207 Personen beim AMS Steiermark als arbeitslos gemeldet, das entspricht einem Rückgang von 28,3 Prozent im Vergleich zum Februar des Vorjahres; rechnet man die 8.235 Personen in Schulungen hinzu, beträgt der Rückgang an Arbeitslosen immer noch 24,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote in der Steiermark liegt bei 6,3 Prozent.

Generell sind von der Arbeitslosigkeit aktuell deutlich mehr Männer als Frauen betroffen, dem Alter nach vor allem die Gruppe der über 50-Jährigen. Die Region mit den meisten Arbeitslosen ist der Großraum Graz, erst weit dahinter folgt der Bezirk Leibnitz. Die größten Rückgänge verzeichneten dagegen die Bezirke Liezen und Murau. Nach Branchen gibt es die meisten Arbeitslosen nach wie vor in der Baubranche und im Dienstleistungssektor.

Fast 18.000 offene Stellen

Der Optimismus des steirischen AMS-Landesgeschäftsführers Karl-Heinz Snobe ist mit Blick in die Ukraine aber schaumgebremst: „Die grundsätzlich erfreuliche Situation am steirischen Arbeitsmarkt ist eine Momentaufnahme – wir können derzeit noch nicht einschätzen, wie sich der schreckliche Krieg in der Ukraine, in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, auf längere Sicht wirtschaftlich auswirken wird.“

Gegenwirken müsse man laut Snobe außerdem der nach wie vor hohen Zahl an offenen Stellen, für die kein Fachpersonal gefunden werden kann – 17.796 Stellen waren mit Ende Februar unbesetzt. „Ein wichtiger Ansatz, um diesem Engpass an Fachkräften entgegenzutreten, sind Qualifizierungen in enger Kooperation mit den Unternehmen. Bei arbeitsplatznahen Ausbildungen werden geeignete arbeitsuchende Personen zielgerichtet auf die konkreten Anforderungen am künftigen Arbeitsplatz geschult“, erläutert Snobe.

Programm für Langzeitarbeitslose

10.481 Menschen in der Steiermark sind indes bereits seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung, auch ihnen verspricht das AMS weiterhin Hilfe: „Mit dem Programm ‚Sprungbrett‘ unterstützen wir langzeitarbeitslose Personen über Eingliederungsbeihilfen an Unternehmen bei der Rückkehr ins Arbeitsleben. Rund 2.500 Personen sind bisher bereits in dieses Programm eingestiegen und damit die Hälfte all jener rund 5.000 Betroffenen, denen das AMS bis Jahresende neue berufliche Perspektiven ermöglichen will“, so Snobe.