Böse Geister vertreiben und den Frühling willkommen heißen – das ist das Ziel vieler Aufsehen erregender Faschingsbräuche, viele davon sind heuer einmal mehr der Pandemie zum Opfer gefallen.
Gelebtes Kulturerbe
Zu den wenigen Ausnahmen gehörte heuer der Ausseer Fasching mit seinen Trommelweibern, Flinserl und anderen bunten Gestalten – ein Brauchtum, der 2017 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erklärt wurde.

Und wenn die Flinserl ihren großen Auftritt haben, kommen sie nicht mit leeren Händen: „Wir haben Nussen (sic!) im Sackerl und die Kinder müssen Sprücherl aufsagen und dann werfen wir die Nussen aus und die Kinder suchen dann die Nussen – das ist eine bodenständige Tradition, über 250 Jahre alt.“
Faschingsbräuche in Bad Aussee
Weitgehend ruhig ist der Faschingdienstag verlaufen. Große Veranstaltungen sind auch heuer coronabedingt nicht möglich. Nur wenige Vereine setzen trotz allem auf die Brauchtumspflege, etwa in Bad Aussee.
Hommage an Venezianischen Karneval
Die in hunderten Stunden Handarbeit gefertigten Flinserl-Gewänder sind eine Hommage an den Venezianischen Karneval. Doch der Fasching in Bad Aussee hat noch viele andere besondere Gestalten zu bieten – nämlich die Trommelweiber.

Was es damit auf sich hat, erklärt Obertrommelweib Wig Viertbauer: „Wir sind an die 80 Männer, die sich als Frauen verkleidet haben, und als Frauen deshalb, weil es war früher so, dass die Männer gerne im Wirtshaus gesessen sind und getrunken haben und da sind die Frauen mit den Nachgewändern gekommen und haben gesagt: ‚Es bled’n Männer, geht’s hoam!‘ und aus diesem Grund sind die Trommelweiber entstanden.“