Seit Beginn der russischen Offensive sind nach Angaben ukrainischer Einsatzkräfte mehr als 2.000 Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben gekommen – mehr dazu im Liveticker. Die Angriffe haben aber auch eine neue Fluchtbewegung ausgelöst: Die Vereinten Nationen (UNO) stellen sich auf vier Millionen Flüchtlinge ein, bisher verließen 836.000 Menschen ihr Heimatland. Nicht alle wollen in den Nachbarländern der Ukraine bleiben und ziehen weiter in den Westen, wo die Solidarität von Tag zu Tag zu wachsen scheint – mehr dazu in Solidarität in Notsituation wächst (news.ORF.at).
Schnelle und wirkungsvolle Hilfe geplant
In der Steiermark hat die Landesregierung am Mittwoch einen Gipfel mit Bundesheer und Einsatzorganisationen einberufen, um zu besprechen, wie man ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine schnell und wirkungsvoll helfen kann. Im Anschluss an den Gipfel nannte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) drei Schwerpunkte: die Flüchtlingshilfe, das Bundesheer und die Energieversorgung.

So plant das Land ein Aufnahmezentrum im Raum Graz: „Es wird sicherlich in Graz oder rund um Graz, eher in Graz eine zentrale Stelle geben, wo man sich registrieren lassen kann, wo man gleichzeitig erfährt, wohin man gebracht werden kann“, so Schützenhöfer.
„Wir bereiten wirklich alles vor“
Laut seinem Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) redet man derzeit von mehreren hundert Flüchtlingen; wie viele letztlich kommen werden, sei aber unklar: „Wir wissen, dass schon sehr viele Menschen aus der Ukraine nach Ungarn geflüchtet sind, und wir sind quasi das Land dahinter – wenn also in Ungarn beispielsweise die Möglichkeit nicht mehr besteht, Flüchtlinge aufzunehmen, dann wird man sie nach Österreich weiterschicken, das heißt, wir bereiten wirklich alles vor.“
So starten auch die steirische Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung eine Hilfsaktion: Nicht nur finanzielle Hilfe, auch Flüchtlingsquartiere werden in Aussicht gestellt – mehr dazu in Ukraine-Krieg: Wirtschaft verspricht Hilfe.
Ukraine-Krieg: Wirtschaft verspricht Hilfe
Die steirische Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung starten eine Hilfsaktion für jene Menschen, die vor dem Ukraine-Krieg flüchten. Nicht nur finanzielle Hilfe, auch Flüchtlingsquartiere werden in Aussicht gestellt.
Mehr Geld fürs Bundesheer gefordert
Schützenhöfer fordert auch mehr Geld fürs Bundesheer, er spricht von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts – derzeit sind es 0,67 Prozent.
Energieversorgung: „Kein Grund zur Sorge“
Auf die Versorgungssituation in der Steiermark werden vorerst keine weitreichenden Auswirkungen erwartet. „Es besteht derzeit kein Grund zur Sorge bezüglich unserer Gasvorräte. Gaslieferungen treffen weiterhin regelmäßig ein. Unsere Vorräte reichen bis weit in das Frühjahr, die Versorgung ist somit gesichert“, so die Landesspitze. „Wir nehmen die aktuellen Entwicklungen jedenfalls zum Anlass, die Bemühungen, vom Import von Erdgas unabhängig zu werden, in Zukunft zu intensivieren. Die Erschließung alternativer Energiequellen ist wichtiger denn je.“