v. l. Stefan Pree (Caritas Steiermark), Daniela Kober (Direktorin BG/BRG Kirchengasse), Juliane Bogner-Strauß (Gesundheitslandesrätin), Elisabeth Meixner (Bildungsdirektorin), Claudia Kahr (VIVID)
Gesundheitsfonds/Hutter
Gesundheitsfonds/Hutter
Bildung

Sucht-Präventionsprojekt an Schulen

Das Thema Suchtverhalten unter Jugendlichen sei angesichts der Coronavirus Pandemie zu kurz gekommen und dürfe kein Tabu sein, sagen Experten. Daher bietet das Land Steiermark gemeinsam mit Fachleuten ein neues Workshop-Programm zur Sucht-Prävention an. Am Donnerstag wurde es am BG/BRG Kirchengasse vorgestellt.

Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen war in den letzten beiden Jahren eines der größten Probleme an den steirischen Schulen. Viele andere sind in den Hintergrund gerückt. Wie zum Beispiel das Thema Suchtverhalten und Prävention.

Drogen, Alkohol, Nikotin, Medikamente, Internetsüchte, Essstörungen – Süchte haben viele Gesichter. Die Problematik hat zuletzt, verborgen unter dem Deckmantel der Pandemie, an den steirischen Schulen deutlich zugenommen, sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Psychische Labilität, oder nicht Stabilität, führt dazu, dass man sich hin und wieder Süchten hin gibt. Wir wollen da genau hinschauen.“

Keine Macht den Drogen

Wie stark der Konsum von Drogen oder Alkohol gestiegen ist, lässt sich noch nicht in Zahlen fassen, für ExpertInnen wie Claudia Kahr von der Suchtpräventionsstelle VIVID steht aber fest: „Es gibt in der Steiermark wohl keine Schule, an der psychoaktive Substanzen kein Thema sind.“

Sucht-Präventionsprojekt an Schulen

Das Thema Suchtverhalten unter Jugendlichen sei angesichts der Coronavirus Pandemie zu kurz gekommen und dürfe kein Tabu sein, sagen Experten. Daher bietet das Land Steiermark gemeinsam mit Fachleuten ein neues Workshop-Programm zur Sucht-Prävention an. Am Donnerstag wurde es am BG/BRG Kirchengasse vorgestellt.

Im BG/BRG Kirchengasse in Graz hat Direktorin Daniela Kober im Herbst ein zunehmendes Drogenproblem bemerkt und umgehend reagiert. „Wir haben dann mit Hilfe der Bildungsdirektion und vieler Unterstützender Institutionen einen Weg gefunden, wie wir damit ganz offen und ganz klar umgehen. Es gibt keine Toleranz im Umgang mit Drogen.“

Professionelle Hilfe für Schülerinnen und Schüler

Die Grazer Schule ist jetzt die erste, in der das neue Präventions-Programm „Lebensweltnahe PräventionsArbeit Plus" angeboten wird. Ein Workshop-Programm, das auf schulexterne Inputs setzt, sagt Projektleiter Stefan Pree: „Dass es eine Krankheit ist, die man ernst nehmen muss. Dass es ein prozesshafter Verlauf ist, wo man gut hinschauen muss, weil man das gerne ein bisschen übersieht. Im besten fall passiert das in einem runden Rahmen, wo die Leute nie das Gefühl bekommen haben, sie hätten etwas aufs Auge gedrückt bekommen.“

Das Pilotprojekt in der Kirchengasse wird mit vorerst 90.000 Euro im Jahr über den Gesundheitsfonds Steiermark finanziert. Eine Erweiterung auf andere steirische Schulen wird angestrebt.