Die Ökonomin Birgit Bednar-Friedl von der Universität Graz koordinierte im neuen Weltklimabericht das Kapitel „Europa – Hitze, Dürre, Wasserknappheit oder Überflutungen durch Starkregen“.
Landwirtschaft soll umdenken
All diesen klimatischen Herausforderungen zwischen Atlantik und Uralgebirge müsse sich auch die Steiermark stellen – die Landwirtschaft muss umdenken, so Bednar-Friedl: „Es geht darum, hitze- und trockenresistente Sorten anzubauen, die Ernte- und Anpflanzungszeitpunkte zu verschieben. Auch das Thema Bewässerung kann in der Steiermark in Zukunft eine größere Rolle spielen.“
Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, in Wasserspeicher zu investieren, und auch die Aufbereitung von gebrauchtem Wasser müsse angedacht werden, so die Wissenschaftlerin.
Spielplätze gegen Überflutung, Begrünung gegen Hitze
Bis 2050 wird rund die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten leben. In diesen sollten versiegelte, betonierte Flächen grüner werden, sagt Bednar-Friedl: „Es geht um die Begrünung von Innenhöfen, von Fassaden. Ein gutes Beispiel sind da Spielplätze, die, weil sie tiefer gelegen sind, bei Überflutungsereignissen Regenwasser auffangen können.“
Auch sieht Bednar-Friedl Handlungsbedarf in Sachen intelligente Frühwarnsysteme, etwa am Handy, damit, wie sie sagt, „die Bevölkerung sich selbst schützen kann, sei es durch Sandsäcke oder durch rechtzeitiges Abdunkeln von Räumen, wenn die nächste Hitzewelle kommt“. Auch rät Bednar-Friedl, das natürliche Ökosystem zu schützen: Wälder sollten beispielsweise möglichst naturnah erhalten werden.
Gefährliche Erderwärmung
Bei einer globalen Erwärmung von mehr als 1,5 Grad werde Westeuropa und somit auch die Steiermark Schauplatz von Klimakatastrophen, so die Wissenschaftlerin und der Weltklimabericht. Der Weltklimabericht wird von den Vereinten Nationen veröffentlicht und soll die Grundlage für politische Entscheidungen zum Klimawandel liefern.