Gesprächstisch vor Absperrband im Hallenbad
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Coronavirus

Ab April: Test-und Impfangebot wird stark reduziert

Die Impfzahlen gehen in der Steiermark stark zurück, hieß es am Freitag von den Koordinatoren. Das Impf- und auch das Testangebot wird ab April massiv reduziert. Die Wohnzimmertests werden ab Ende März nicht mehr ausgewertet.

38 Novavax-Impfungen gab es in der Steiermark am Dienstag, 33 am Mittwoch, am Donnerstag keine einzige: Der Andrang für das neue Vakzin, das seit Dienstag erhältlich ist, ist überschaubar.

Novovax „nicht unbedingt gut“ angenommen

Ziemlich genau ein Jahr nach der Eröffnung der ersten steirische Impfstraße sorgte am Freitag der immer stärker stotternde Impfmotor für einen Anflug von Sarkasmus bei Impfkoordinator Michael Koren. „In der Steiermark stehen in der ersten Tranche 150.000 Dosen zur Verfügung. Also mit unseren mittlerweile über 70 Geimpften können wir ganz oft die 150.000 Dosen abrufen, das dritte, vierte, fünfte Mal impfen, um das in irgendeiner Form aufzubrauchen“, So Eitner.

Ab April: Test-und Impfangebot wird stark reduziert

Die Impfzahlen gehen in der Steiermark stark zurück, hieß es am Freitag von den Koordinatoren. Das Impf- und auch das Testangebot wird ab April massiv reduziert. Die Wohnzimmertests werden ab Ende März nicht mehr ausgewertet.

„Gerechnet hatten wir mit Tausenden“, meinte Impfkoordinator Michael Koren. Das sei aber kein steirisches Phänomen, denn auch in den anderen Bundesländern werde Novavax „nicht unbedingt gut" aufgenommen“. Derzeit sind 75,5 Prozent der Gesamtbevölkerung in der Steiermark erstgeimpft. Rund 73 Prozent sind zwei Mal geimpft, 70,7 Prozent verfügen über ein gültiges Zertifikat. Knapp 55 Prozent haben eine dritte Impfung. Im Februar gab es rund 57.000 Impfungen gesamt – im Jänner waren es noch 194.000 gewesen. Somit waren es im Februar nur mehr rund ein Drittel vom Jänner.

„Minimalniveau“ bei Erstimpfungen

Seit vergangenen Freitag gab es gerade einmal rund 500 Erstimpfungen, somit ist ein „Minimalniveau“ auf 70 bis 80 Erstimpfungen pro Tag gesunken, schilderte der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig. Seit Anfang März wurden die Zeiten bei den Impfstraßen reduziert, ebenso die Zahl der Spuren und Ärztinnen und Ärzte. Außerdem fahren nur noch zwei statt drei Impfbusse. Die beiden noch tourenden Busse werden allerdings auch nur mehr bis Ende März fahren, wurde angekündigt.

Impfstraßen ab April nur mehr an drei Tagen offen

Ab April werden die Öffnungszeiten an den Impfstraßen weiter reduziert und zwar auf drei Tage: Dienstag, Donnerstag und Freitag. Die Impfstraßen in Schladming und Mürzzuschlag werden mit April komplett geschlossen. Der Rückbau der Infrastruktur laufe damit weiter, hieß es, doch schon im Frühsommer könnte das Personal wieder mehr gefordert werden, weil wohl die vierten Impfungen anstehen. Entsprechende Empfehlungen des Bundes stehen noch aus, aber man bereite sich darauf vor. Daher müsse auch Personal bis dahin gehalten werden, auch wenn der Andrang zu den Immunisierungen derweil gering sei.

Teststraßen könnten mit Ende März schließen

Laut Harald Eitner, der neben den Impf- auch für die Teststraßen zuständig ist, wird es wohl auch bei den Tests zu Änderungen kommen. Ab Samstag werden ja kaum noch Zertifikate und Test-Nachweise benötigt, außer in Pflegeheimen, Spitälern und dergleichen. Die Zahl der Testungen sei bereits seit drei Wochen stark rückläufig gewesen.

Man gehe davon aus, dass die Teststraßen daher mit Ende März geschlossen werden. Fix sei das noch nicht, aber man erwarte entsprechende Vorgaben seitens des Bundes. Danach dürften wohl Tests nur noch in Apotheken und bei niedergelassenen Ärzten möglich sein – so die aktuelle Erwartung.

Wohnzimmertests werden bald nicht mehr ausgewertet

Eitner appellierte auch an jene, die zu Hause noch PCR-Gurgeltests aus der Apotheke haben, diese aufzubrauchen: Der Vertrag mit dem Labor läuft mit Ende März aus. Danach werden diese Tests nicht mehr ausgewertet. Rund 900.000 in Apotheken ausgegebene Tests liegen noch bei den Steirerinnen und Steirern zu Hause herum. Sie können nur noch bis 30. März, 15.00 Uhr, bei den Abgabeboxen eingeworfen werden, um noch eine Auswertung zu erhalten.

NEOS fordern Ersatzlösung für Heimgurgeltests

Die Ankündigung, die Wohnzimmertests nur mehr bis Ende März auszuwerten, stieß beim Klubobmann der steirischen NEOS, Niko Swatek, auf Unverständnis, zumal “keine adäquate Ersatzlösung" angeboten wird, mit der sich symptomlose Infizierte zukünftig einfach freitesten können.

“Entweder muss die Steiermark weiterhin eine funktionierende Struktur für das Freitesten zur Verfügung stellen oder die Quarantäne für symptomlose Menschen muss auf fünf Tage verkürzen werden", so Swatek und weiter: “Die Heimgurgeltests gerade in einer Phase mit den höchsten Infektionszahlen abzuschaffen, bedeutet eine immense Mehrbelastung für die steirischen Bezirkshauptmannschaften und führt dazu dass viele Steirerinnen und Steirer sich nicht mehr Freitesten können."