Wald-Grafiken
BOKU Wien/Land Steiermark
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Umwelt

Klima: Welche Bäume wachsen künftig?

Welche Bäume künftig in den steirischen Wäldern wachsen und dem Klimawandel standhalten werden, ist Inhalt eines großangelegten Projektes. Ab 10. März sind die Ergebnisse für die forstwirtschaftlichen Betriebe in der Steiermark im Internet abrufbar.

Zwölf wissenschaftliche Institutionen, Unternehmen und mehr als 100 Wissenschaftler haben seit 2018 im Auftrag des Landes untersucht, welche Baumarten in Zukunft noch bei uns wachsen werden – mehr dazu in Steirischer Wald wird neu vermessen (19.6.2019). Die Ergebnisse dieses Projektes sind nun Grundlage für 34.000 forstwirtschaftliche Betriebe in der Steiermark.

Enorme Herausforderungen für Waldwirtschaft

Der Klimawandel stellt auch die Waldbewirtschaftung vor enorme Herausforderungen, und somit die Steiermark als waldreichstes Bundesland, so der zuständige Landesrat Johann Seitinger: „Wir haben in den letzten Jahren massiv gemerkt, dass wir mit den Stürmen, die unsere Wälder umlegen, mit Käferpopulationen zu tun haben, dass ein Preisverfall auch im Bereich der Nutzung der Waldwirtschaft dadurch passiert und dass letztlich der Waldboden eine Temperatur entwickelt, die es nicht mehr zulässt, bestimmte Baumarten, die für uns wirtschaftlich von Bedeutung sind, hervorzulassen.“

Waldbesitzer rechtzeitig informieren

Damit der einzelne Forstwirt gezielt klimafitte Baumarten pflanzen kann, wurde in einem europaweit einzigartigen Projekt der jeweilige Waldstandort charakterisiert, mithilfe des Wassers, der Wärme und des Nährstoffhaushaltes und mit den Klimawandel Szenarien verknüpft. Harald Vacik von der Universität für Bodenkultur in Wien erklärt die Vorgangsweise: „Wir haben 18 Baumarten in Summe flächig modelliert. Bis zum Jahr 2050 und bis 2100, um
um zu sehen, wie viel Zeit uns noch bleibt, wenn sich die Eignung einer Baumart ändert. Es ist für den Waldbesitzer auch wichtig, zu sehen, ab wann diese Eignung schlechter wird und ab wann man reagieren muss.“

Eiche und Tanne werden sich besser behaupten

Konkret für die Steiermark lasse sich abschätzen, dass vor allem die Fichte, derzeit mit einem Anteil von 58 Prozent, vor allem im Süden und Osten in Zukunft schwierige Bedingungen vorfinden werde, sagt Landesforstdirektor Michael Luidold: „Manche Baumarten vertragen Trockenheit besser. Die Eiche wird sicher eine jener Baumarten sein, die zukünftig ihr Areal verbreiten wird. Auch die Tanne ist als Tiefwurzler geeignet. Wir haben uns jene Baumarten angesehen, die aktuell schon Klima Verhältnisse haben, die wir zukünftig
in der Steiermark in manchen Regionen erwarten können. Das geht bis zur Zeder oder bis zur Roteiche und ähnlichen Baumarten.“

Ergebnisse für heimische Landwirte frei verfügbar

6,4 Millionen Euro wurden in die sogenannte dynamische Waldtypisierung investiert, die auch von der EU gefördert wurde. Ab kommender Woche wird es den forstwirtschaftlichen Betrieben möglich seine eine Prognose und Empfehlung für ihren Wald im Internet abzurufen.