Auto an Tankstelle
pixabay/andreas160578
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Wirtschaft

Teurer Treibstoff: Hilfe für Pendler gefordert

Die Treibstoffpreise in der Steiermark steigen seit Monaten stark an, der Krieg in der Ukraine verschärft die Situation an den Zapfsäulen weiter. Die Pendlerinitiative fordert von der Politik rasche Entlastungen.

Die Debatte über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland trieb die Ölpreise zu Wochenbeginn zwischendurch auf den höchsten Stand seit 2008. Im frühen Handel stieg der Preis für ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent um knapp 18 Prozent auf rund 139 Dollar, bevor er auf 128 Dollar zurückging; das entspricht immer noch einem Plus von neun Prozent. Auch die Preise für Erdgas schnellen weiter in die Höhe – mehr dazu in Höchster Ölpreis seit 2008 (news.ORF.at).

Entwicklung des Ölpreises seit 2008
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Ein Liter Diesel kostete im Vorjahr in Österreich durchschnittlich 1,23 Euro, derzeit zahlen Autofahrer im Schnitt um bis zu 40 Cent mehr. Bei der Pendlerinitiative habe es deshalb zuletzt viele Anfragen gegeben, sagt Vorstand Peter Amreich, der die Politik am Zug sieht.

Deckelung der Treibstoffpreise

Die Regierung sei gefordert, rasch etwas zu tun, so Amreich am Montag: „Für uns wäre eine Senkung der Steuerlast bei den Spritpreisen vorstellbar – sozusagen eine Deckelung der Obergrenzen, zum Beispiel Diesel mit 1,70 Euro. Für uns wäre auch vorstellbar, dass man den regionalen Klimabonus verdoppelt.“ Auch eine Erhöhung des Pendlerpauschales oder eine Aufschiebung der CO2-Bepreisung, die im Sommer in Österreich eingeführt wird, seien für Amreich denkbar – mehr dazu in Streit über CO2-Bepreisung (news.ORF.at).

Höchstpreise für Energie und Treibstoff

Der Ukraine-Krieg verursacht große Schwankungen an den Finanzmärkten und treibt die Energiepreise in die Höhe. In der Nacht auf Montag ist der Preis für ein Barrel der Nordsee-Rohöl-Sorte Brent auf einen Höchststand von 127 Euro gestiegen. Seit 2008 war der Ölpreis nicht mehr so hoch. Und das spürt man an den Tankstellen.

Die FPÖ Steiermark fordert eine Spritpreis-Deckelung von 1,20 Euro pro Liter und verwies am Montag darauf, dass mehr als die Hälfte der Treibstoffkosten in Form von Mineralöl- und Mehrwertsteuer an den Staat gehen würden. Diese Steuerlast solle gesenkt werden, so die FPÖ in einem Antrag.

Experten rechnen mit weiteren Preisanstiegen

Auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert dringend Maßnahmen von der Politik – allerdings nicht, um Tanken billiger zu machen, sondern um Alternativen auszubauen und die Abhängigkeit von Erdöl-Produkten zu schmälern: „Wenn jetzt wieder gefordert wird, dass die Unterstützung des Autofahrens erhöht wird, würde man ja wieder die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Die wichtigste Maßnahme, die die Politik jetzt setzen muss ist, es mehr Menschen zu ermöglichen, mit Bahn oder Bus zur Arbeit zu fahren“, sagte Christian Gratzer vom VCÖ. Sowohl er, als auch Amreich gingen am Montag davon aus, dass die Preise für Diesel und Superbenzin weiter steigen werden.