Mit Geschlossenheit und koordinierter Hilfe will Österreich den Vertriebenen des Krieges Russlands gegen die Ukraine helfen – das sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz mit Diakonie, Volkshilfe, Caritas und Rotem Kreuz. Österreich sei gefordert, man werde einen langen Atem brauchen: „Es ist kein Sprint, es ist ein Marathon“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau. Laut Karner haben bisher 45.000 Menschen die Grenze übertreten, drei Viertel wollen weiterreisen – mehr dazu in „Kein Sprint, sondern ein Marathon“ (news.ORF.at).
Für kurzfristige Unterbringung
Viele Quartiere des Bundes seien bereits ausgelastet, sagt der Geschäftsführer der Bundesbetreuungsagentur, Andreas Achrainer – deshalb habe man in den letzten Tagen das Quartier in Graz-Puntigam vorbereitet, um ab sofort Schutzsuchende aus der Ukraine aufzunehmen: „In Graz-Puntigam haben wir Platz für bis zu 200 Personen, die wir dort unterbringen können. Ziel ist dort eine kurzfristige Unterbringung, höchstens für ein paar Tage, um die Menschen dann weiter in Wohnungen unterzubringen bzw. kurzfristig für die Weiterreise in andere Länder die Unterbringung zu garantieren.“
Das Grazer Flüchtlingsquartier ist ein unscheinbares, zweistöckiges Containerdorf, gesichert durch einen grünen Sichtschutzzaun und ein elektrisches Tor – es wurde erst im Herbst reaktiviert: Aufgrund der CoV-Regeln und limitierten Plätzen wurden hier männliche Flüchtlinge aus anderen Quartieren untergebracht.

Laut Angaben der Bundesbetreuungsagentur stehen jetzt schon 70 Betten für ukrainische Flüchtlinge bereit, am Mittwoch sollte dann das ganze Containerquartier für Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet reserviert sein. Die Bundesbetreuungsagentur koordiniert für das Innenministerium vier solcher Unterkünfte in der Steiermark; für ukrainische Flüchtlinge ist bislang aber nur jenes in Graz-Puntigam vorgesehen – so könne man ihre Sonderstellung besser koordinieren, heißt es.
Bereits über 500 Flüchtlinge in der Steiermark
In den letzten Tagen kamen bereits hunderte Flüchtlinge in die Steiermark, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ): „Wir haben schon über 500 Ukrainerinnen und Ukrainer, die in der Steiermark sind, die schon gut versorgt werden konnten – großteils auch privat, bei Familien, bei Freunden. Und wir als Land Steiermark, wir helfen, wir unterstützen, wir koordinieren, wir sind vorbereitet.“
Großquartier für Flüchtlinge eröffnet
In der Steiermark sind bereits mehrere hundert Flüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen. Am Dienstag wurde nun in Graz ein Großquartier für 200 Menschen eröffnet.
Bislang über 3.000 Privatplätze
Die Hilfsbereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, sei enorm. Über die Hotline des Landes (0800/201010), aber auch über die Nachbarschaftshilfe der Bundesbetreuungsagentur stellten viele Steirerinnen und Steirer Unterkünfte zur Verfügung, so Andreas Achrainer: „Insgesamt hat es in der Steiermark 650 Anbietungen, das entspricht rund 3.000 Plätzen für Schutzsuchende aus der Ukraine, die hier angeboten wurden, und dafür können wir nur Danke sagen.“ Unterkünfte werden nach wie vor gesucht, denn die geflüchteten Menschen sollen so kurz wie möglich in Großquartieren oder Notunterkünften leben müssen.