erster, steirischer Corona-Massentest, Grazer Messehalle
APA/ERWIN SCHERIAU
APA/ERWIN SCHERIAU
Ukraine-Krieg

Grazer Impfstraße wird zu Registrierungsstelle

Am Gelände der Grazer Messe wird die bisherige CoV-Impfstraße aktuell zu einer Registrierungsstelle für ukrainische Flüchtlinge aufgebaut. Von dort aus sollen sie in Quartiere gebracht werden. Auch die Stadt Leoben plant, Wohnraum bereitzustellen.

Bis vor kurzem noch strömten die Menschen in die Halle D des Messegeländes, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen – bereits ab Anfang kommender Woche können sich dort Flüchtlinge, die aus der Ukraine in die Steiermark kommen, registrieren lassen, hieß es am Mittwoch aus dem Büro von Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Notbetten, aber keine Nächtigungen

„Die Registrierungsstelle am Gelände der Messe wird am Montag oder Dienstag operativ in Betrieb gehen“, sagte ein Sprecher zur APA. Der Aufbau von Tischen, Sitzmöglichkeiten, Duschen, vereinzelten Betten, aber voranging von technischer Infrastruktur werde in den kommenden Tagen und über das Wochenende laufen. Dass die Menschen in der Halle auch übernachten, sei nicht vorgesehen, heißt es.

Geplant sei, dass die Menschen, wenn sie etwa mit dem Zug in Graz angekommen sind, zur Messe gebracht werden. Dort geben sie ihre Daten bekannt, machen einen Coronavirus-Test und werden – wenn nötig – medizinisch versorgt; dann sollen sie mit Bussen in Unterkünfte in einzelne Gemeinden gebracht werden. Das alles soll binnen Stunden über die Bühne gehen, weshalb keine ganzen Säle mit Betten vorbereitet werden.

3.000 Quartiere steiermarkweit

Wie schon in der Flüchtlingswelle 2015 und 2016 werde bei den Unterkünften auf kleinere Quartiere gesetzt. Bisher wurden rund 3.000 zur Verfügung stehende Plätze gemeldet, allerdings kommen laufend welche dazu. Etwa 700 bis 800 Flüchtlinge aus der Ukraine haben bisher in der Steiermark Unterschlupf gefunden, die meisten von ihnen bei Privatpersonen, Bekannten und Verwandten; einige wenige wurden auch schon über den Behördenweg in Quartiere gebracht, hieß es seitens des Landes.

Neben den Quartieren, die seitens des Landes und der Gemeinden zur Verfügung gestellt werden, gibt es auch noch Einrichtungen, die vom Bund organisiert werden: Darunter fallen die Flüchtlingsquartiere in Steinhaus am Semmering, Graz-Andritz und Leoben – diese drei sind allerdings vorwiegend mit Asylwerbern belegt.

Intensive Quartiersuche in Leoben

In einem Containerdorf in Graz-Puntigam werden dagegen seit wenigen Tagen auch Menschen aus der Ukraine untergebracht: Etwa 200 Personen haben dort Platz, doch man versuche, vor allem die Familien mit Kindern in andere Quartiere zu bringen, heißt es – mehr dazu auch in Großquartier für Flüchtlinge in Graz eröffnet.

Auch in Leoben wird aktuell nach Wohnräumen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine gesucht. Aktuell gebe es intensive Gespräche, heißt es seitens der Stadt, die auch Mitbürgerinnen und -bürger dazu aufruft, sich bei der Koordinationsstelle der Sozialabteilung des Landes Steiermark zu melden. "Als Zeichen der Menschlichkeit und der Solidarität mit dem ukrainischen Volk versuchen wir, alle Möglichkeiten der Hilfeleistung auszuschöpfen, sei es durch den Transport von Hilfsgütern oder durch zur Verfügung gestellten Wohnraum für geflohene Familien“, so der Leobener Bürgermeister Kurt Wallner (SPÖ).

Sachspendenlager teils voll

Ein erster Hilfskonvoi der Stadt Leoben war erst am vergangenen Wochenende mit Hilfsgütern in die slowakische Stadt Sobrance an der Grenze zur Ukraine aufgebrochen. Der nächste Hilfskonvoi wird sich am Samstag, den 19. März, in Bewegung setzen, sagt Mario Stranimaier, Initiator der Hilfsaktion: „Die Sammelstelle am Areal der Bestattung Leoben ist bereits wieder übervoll. Aktuell bitten wir die Bevölkerung daher, von Sachspenden abzusehen. Wir werden zeitgerecht bekanntgeben, wann der dritte Konvoi aufbricht und wir wieder Lagerkapazitäten haben“.