Flaschen mit steirischem Kürbiskernöl
Steirisches Kürbiskernöl g.g.A./Stefan Kristoferitsch
Steirisches Kürbiskernöl g.g.A./Stefan Kristoferitsch
Wirtschaft

Steirisches Kürbiskernöl dürfte teurer werden

Das steirische Kürbiskernöl dürfte in den kommenden Monaten und bis in den Herbst wie vieles andere teurer werden. Denn auch die Ölpressen sind mit steigenden Kosten konfrontiert – sowohl was den Betrieb, als auch die Kerne betrifft.

Nicht nur die steigenden Energiekosten seien es, die es den steirischen Ölpressen schwer machen, auch die Preise für Kartonagen, Lohn und Fracht würden stark steigen, erklärte Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft steirisches Kürbiskernöl am Mittwoch.

Bis zu 23 Euro pro Liter Kernöl

Zugleich drohen auch die Kürbiskerne selbst teurer zu werden, so Labugger. Für einen Liter werden immerhin 2,1 bis 2,5 Kilogramm Kürbiskerne benötigt. Das entspricht der Menge von rund 30 bis 40 Kürbissen. Die Verträge zwischen den Landwirten und Ölproduzenten seien großteils bereits seit Jänner abgeschlossen, gesät wird aber erst ab Ende April. Wie sich der Markt nun in den kommenden Monaten weiterentwickelt, könne man kaum abschätzen, das Kernöl dürfte aber wohl nicht von einer Preiserhöhung verschont bleiben. Derzeit kostet ein Liter Kürbiskernöl im Handel etwa 23 Euro, ab Hof rund 19 Euro.

Kürbiskernöl Prämierung
ORF

Gute Qualität, Ertrag im Schnitt

Die Ernte 2021 sei jedenfalls qualitativ hochwertig gewesen, betont Labugger, der Ertrag dagegen lag im Durchschnitt. Insgesamt wurde auf 13.275 Hektar in der Grünen Mark angebaut. Der Ertrag lag pro Hektar durchschnittlich bei 620 Kilogramm Kernen. Bis zur nächsten Kürbisernte im Spätsommer seien aber jedenfalls genug Kerne zur frischen Verpressung auf Lager.

Über 40 Prozent der steirischen Gesamtproduktion werden übrigens exportiert – Tendenz weiterhin steigend. Die Zielmärkte sind Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux, Südkorea Taiwan, Kanada und USA. Nach Russland werde nur eine sehr geringe Menge exportiert, denn die Russen würden selber Kernöl produzieren, so Labugger.

Die besten Kernöle

Die besten Kernöle werden alljährlich von einer unabhängigen Jury ausgezeichnet. Mehr als 500 Kürbiskernöle galt es heuer zu verkosten und zu bewerten.

Höchstnoten für jeden zweien Betrieb

Gleichzeitig erfolgte am Mittwoch in Graz die Landesprämierung der besten Kürbiskernöle. Insgesamt 513 eingereichte Kürbiskernöle wurden dabei von einer Jury auf Farbe, Geschmack, Reintönigkeit und Konsistenz hin überprüft. Fast jeder zweite Betrieb erzielte dabei die absolute Höchstnote. 90 Prozent der getesteten Öle erzielten sogar die goldene Auszeichnung „Prämierter Steirischer Kernölbetrieb 2022“. In der Rangliste der allerbesten Kernölproduzenten findet sich damit mittlerweile 17 Betriebe, darunter vier, die heuer neu hinzu gekommen sind.