Die Feuerwehr rückte nach dem Alarm kurz nach 9.00 Uhr mit fünf Fahrzeugen und 23 Mann aus. Als sie bei dem Mehrparteienhaus in der Austeingasse ankamen, schlugen bereits hohe Flammen aus den Fenstern, das Stiegenhaus war vollständig verraucht, schildert Einsatzleiter Martin Trampusch: „Nachdem die Wohnungstür zur Brandwohnung beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr offen stand, konnte sich der toxische Heißrauch im gesamten Treppenhaus ausbreiten.“
Mehrere Personen verletzt
Mehrere Atemschutztrupps und über eine Drehleiter konnten schließlich 14 Personen gerettet werden, mehrere von ihnen erlitten Rauchgasvergiftungen; sie wurden ins LKH Graz und ins LKH Graz-West gebracht. Laut Polizei konnte ein 28-Jähriger das Krankenhaus mit leichten Verletzungen bereits wieder verlassen, ein 46-Jähriger befindet sich dagegen weiterhin mit Verletzungen unbestimmten Grades im Spital. Er sei aber ansprechbar und stabil.
Die Grazer Berufsfeuerwehr, die letztlich mit neun Fahrzeugen und 34 Kräften im Einsatz stand, führte im Gebäude Lüftung- und Sicherungsmaßnahmen durch, so dass die Bewohner am frühen Nachmittag zumindest ihre persönlichen Gegenstände aus den Wohnungen holen konnten.
Brandursache: Brennende Zigarette
Den bisherigen Ermittlungen zufolge alarmierte die 43-jährige Wohnungsinhaberin selbst die Einsatzkräfte, nachdem sie den Brand in ihrer Wohnung wahrnahm – sie konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen.
Laut Brandursachenermittlung dürfte das Feuer durch einen Glimmbrand auf dem Bett – vermutlich ausgelöst durch eine Zigarette – entstanden sein. Das Feuer entzündete die gesamte Matratze und breitete sich in der Folge auf das nahestehende Inventar aus.
Sachschaden durch Brand und Löscharbeiten
Durch den Brand und die damit einhergehenden Löscharbeiten entstand ein erheblicher Sachschaden – die Schätzungen belaufen sich auf 400.000 bis 500.000 Euro. Neben gewaltsam geöffneten Wohnungstüren im Rahmen der Menschenrettung, beschädigten herabstürzende Teile des Objekts auch vor dem Wohnhaus parkende Fahrzeuge. Zahlreiche in Mitleidenschaft gezogene Wohnungen sind laut Polizei vorerst nicht bewohnbar. Die Hausverwaltung sowie das Sozialamt der Stadt Graz sicherten die Organisation von Notunterkünften für die betroffenen Bewohner zu.