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Politik

Alpen-Adria-Allianz unter steirischem Vorsitz

Die Steiermark hat am Mittwoch offiziell den Vorsitz in der Alpen-Adria-Allianz übernommen. Auch angesichts des Krieges in der Ukraine wollen die Regionen der Allianz die Zusammenarbeit nun weiter stärken und erweitern.

Vor bereits mehr als 40 Jahren, im Jahr 1978, ist die Alpen-Adria-Allianz – damals noch als ARGE Alpen-Adria – auf Initiative der Steiermark gegründet worden und zwar als eine Kooperation von Regionen auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“. Fast 300 Projekte, vor allem im Bereich Kunst, Kultur und Sport wurden allein in den letzten neun Jahren umgesetzt.

Neue Region und Vorsitzwechsel

Die politischen Vertreter der Mitgliedsregionen treffen sich mindestens einmal pro Jahr zur Sitzung des Alpen-Adria-Rates. Bei einer Versammlung in Varazdin im Norden Kroatiens ist am Mittwoch die Vorsitz-Führung der Alpen-Adria-Allianz an die Steiermark, an Europa-Landesrat Christopher Drexler (ÖVP), ergangen. Er steht der Allianz, der bis zuletzt elf Regionen aus Österreich, Kroatien, Slowenien und Ungarn angehörten, für zwei Jahre vor. Mit der Ratssitzung am Mittwoch ist als nunmehr zwölfte Region auch die Region Zagreb zur Allianz gestoßen.

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Allianz als „friedensstiftendes Projekt“

Bei einer Pressekonferenz betonten sowohl der Prefekt von Varazdin, als auch Drexler die Bedeutung der Zusammenarbeit. Er habe als 18jähriger den Jugoslawien-Krieg erlebt, sagte Andelko Stricak, er wisse daher, wie wichtig Freundschaft und Solidarität seien. Drexler fügte dem hinzu, dass die Allianz „von Anfang an ein friedensstiftendes Projekt gewesen sei“: „Ein Projekt, das letztlich dazu geführt hat, dass Slowenien und Kroatien heute in der EU sind und dass wir diesen Austausch haben.“

Alpe-Adria-Übergabe in Varazdin

Die sogenannte Alpen-Adria-Allianz ist ein Netzwerk von elf Mitgliedsregionen aus dem Alpen-Adria-Raum. Die Steiermark hat am Mittwoch den Vorsitz übernommen.

Verstärkte Zusammenarbeit mit Westbalkan

Unter steirischem Vorsitz wird nun angestrebt, auch die italienischen Regionen Friaul-Julisch-Venetien und Venetien, die Gründungsmitglieder des Gremiums waren, wieder in die Allianz aufzunehmen. Drexler strebt aber auch intensive Kooperationen mit den Regionen am Westbalkan, an – das betrifft konkret die sechs Staaten Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, Nordmazedonien und Albanien.

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„Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren unter steirischer Vorsitzführung wieder stärker die historische Bedeutung und die ursprüngliche Idee der Alpen-Adria-Allianz wiederzubeleben. Das bedeutet einerseits das weitere Zusammenführen der Menschen in den zwölf Mitgliedsregionen, aber vor allem das Heranführen potentieller Partnerregionen aus dem Westbalkanraum und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner an die Allianz und an Europa insgesamt. Wir wollen damit auf regionaler Ebene einen Beitrag zur Stabilität und zur Europäischen Perspektive der Westbalkanstaaten leisten", so Drexler.