Panoramabahn Loser
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Tourismus

Geplante Loser-Gondelbahn sorgt für Zündstoff

Die geplante Panoramaseilbahn sorgt für Zündstoff im Ausseerland: Eine örtliche Umweltorganisation und die im Gemeinderat vertretene Liste „Dialog Lebenswertes Altaussee“ drängen auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Das Land prüft.

Weil heuer die Betriebsgenehmigung für den Zweiersessellift ausläuft, wollten die Loser Seilbahnen Anfang April mit dem Bau des 25 Millionen Euro teuren Projektes beginnen – mehr dazu in Loser bekommt neue Ganzjahresseilbahn (16.2.2021). Bei den Bergbahnen ging man bislang davon aus, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist, denn mit dem Bau der Gondel sei keine wesentliche Neuerschließung von Pisten verbunden, die laut Richtlinie eine UVP verlangen würde.

„Natürlich Auswirkungen auf Flora und Fauna“

Die Umweltorganisation NETT – Nein-Ennstal-Transit-Trasse ließ aber von einem Anwalt ein Rechtsgutachten erstellen, das den Bau sehr wohl als UVP-pflichtig ansieht, erklärt NETT-Obmann Rolf Seiser: „Das Projekt sollte einigermaßen umweltverträglich sein. Es wird natürlich in der oberen Sektion die Trasse verlagert, drei Stützen stehen im Naturschutzgebiet, das hat natürlich Auswirkungen auf die Flora und Fauna, und allein deshalb wäre eine UVP-Prüfung gut.“

Auswirkungen auf Altaussee

Die zu erwartenden Touristenströme sind wiederum Martin Dämon von der Liste „Dialog Lebenswertes Altaussee“ ein Dorn im Auge. Geprüft werden müssten auch die Auswirkungen auf den Verkehr im Ort Altaussee selbst, „und der zweite Punkt, der in einem möglichen UVP-Verfahren auch geprüft werden muss, ist, wenn diese Gondel im Sommer zigtausende Personen auf den Loser bringen kann, inwiefern das Auswirkungen auf die Umwelt am Loser-Plateau selbst hat“.

Bei den Bergbahnen versteht man Aufregung nicht

Rudolf Huber, Geschäftsführer der Loser Bergbahnen, versteht die Aufregung nicht: Die neue Seilbahn würde ganzjährig fahren – die Mautstraße würde daher für den Autoverkehr weitgehend gesperrt werden. Dadurch würden tausende Autos im Tal bleiben, verweist er auf umweltschonende Aspekte des Projektes, „weil wir diese Pkw-Fahrten verhindern. Dann bauen wir unsere Stationen mit Photovoltaik. Als Konsenswerber ist man immer Passagier, aber wenn ein Rechtsanwalt ein Gutachten erstellt, muss das nicht der Weisheit letzter Schluss sein“, so Huber.

Nun ist die Naturschutzabteilung des Landes am Zug – sie soll feststellen, ob eine UVP-Prüfung für die Loser-Gondel notwendig ist; sollte das der Fall sein, würden sich die Baupläne deutlich verzögern.