Photovoltaikanlage
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Chronik

Einspeisungsprobleme bei PV-Anlagen

Mit dem neuen steirischen Baugesetz muss jeder Häuslbauer eine Photovoltaikanlage oder eine Solaranlage miteinkalkulieren. Doch viele Megawattstunden Sonnenstrom können gar nicht eingespeist werden, weil es sonst zu Netzüberlastungen kommen könnte.

Viele Häuslbauer versuchen, energieeffizient zu bauen – und das ist laut Baugesetz auch so vorgeschrieben. Heribert Uhl vom Zivilschutzverband rät allen, die eine Photovoltaik-Anlage planen, sich vorab zu informieren. Denn nur durchschnittlich 30 Prozent des Sonnenstroms werden selbst genutzt: „Man muss auch daran denken: Den Strom, den ich nicht selber verbrauche, soll ich dann in das Leitungsnetz einspeisen können. Also: Kontakt aufnehmen mit dem Leitungsträger, der kann rasch sagen – ob das geht oder nicht. “

Das Einspeisen ins Netz funktioniert in weiten Teilen der Steiermark, aber nicht überall, „etwa dort, wo Trafostationen umgebaut und verstärkt werden müssen, wo Kapazitäten stark nach oben gefahren werden müssen, da kann es etwas länger dauern“, so Urs Harnik, Konzernsprecher der Energie Steiermark.

Vor allem Oststeiermark betroffen

Einspeisungsprobleme gibt es derzeit vor allem in der Oststeiermark, weil hier neben Einfamilienhäusern auch die Industrie und landwirtschaftliche Betriebe Strom produzieren: „Hier warten rund 600 Megawatt auf ihre Einspeisung. Damit man einen Vergleich hat: Mit dieser Leistung könnte man die gesamte Steiermark an einem sonnigen Tag mit Strom versorgen.“

Damit die steigende Zahl der Photovoltaikanlagen die Leitungen nicht überlaste, müsse zuvor in die teilweise vor vielen Jahrzehnten errichteten Netze investiertet werden: „Wir von der Energie Steiermark investieren derzeit 150 Millionen Euro pro Jahr. Und in den nächsten zehn Jahren über 1,5 Milliarden“, so Harnik.

Preise könnten bald wieder steigen

25.000 Photovoltaikanlagen speisen derzeit Strom in das Netz der Energie Steiermark ein. Der Preis sei stark gesunken: Private Photovoltaik-Anlagenbesitzer bekamen im Jahr 2000 für eine Kilowattstunde Solarstrom 50 Cent, derzeit bekomme man oft weniger als 6 Cent. Aufgrund der steigenden Energiekosten könnten auch die Preise für den Sonnenstrom der Häuslbauer bald steigen.