Team bei einer Operation
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Coronavirus

Personalenpass: KAGes verschiebt Operationen

Wegen CoV-bedingten Krankenständen muss die KAGes Operationen verschieben. 2.000 der insgesamt 19.000 Beschäftigten können derzeit krankheitsbedingt nicht arbeiten – betroffen seien alle Mitarbeiterbereiche.

Die Zahl der CoV-Neuinfektionen geht momentan durch die Decke: Bundesweit wurden in den vergangenen 24 Stunden fast 58.600 neue Fälle gemeldet, ein absoluter Rekord – mehr dazu in Fast 60.000 Fälle in 24 Stunden gemeldet –, in der Steiermark sind es 9.600 Neuinfektionen.

Seit Dienstag werden 32 Covid-Patienten mehr in steirischen Spitälern behandelt. Damit einher geht auch ein Allzeithoch bei den Krankenständen, was die Situation vor allem im Gesundheitsbereich verschärft: So fällt etwa in der Pflege mittlerweile fast jede vierte Kraft aus – mehr dazu in CoV-Welle: Personalmangel in der Pflege.

Bis zu 15 Prozent der Mitarbeiter fehlen

Aber auch in den steirischen KAGes-Spitälern brennt der Hut – hier ist am Mittwoch von einem Allzeithoch an Krankenständen die Rede: 2.000 von insgesamt 19.000 Mitarbeiterinnen fallen derzeit aus, 900 davon CoV-bedingt. Das betreffe vor allem das Pflegepersonal, aber auch über 100 Ärzte würden fehlen, sagt KAGes-Vorstand Gerhard Stark: „In Prozenten auf die gesamte Mitarbeiterschaft heißt das, dass wir ungefähr 12 bis 15 Prozent unserer Mitarbeiter nicht zur Verfügung haben.“ Bisher hätten die Abteilungen die Personalausfälle gut gemanagt, heißt es, auch dank der Flexibilität der Belegschaft.

Spitäler am Limit

Die steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Welle stellen die Spitäler vor immer größere Herausforderungen. Das medizinische Personal wird wegen vieler Krankenstände knapp, Operationen müssen verschoben werden.

Nicht unbedingt nötige Eingriffe müssten jetzt aber wieder verschoben werden: „Konkret sind wir wieder dabei, gesetzte Eingriffe – das heißt geplante Eingriffe – zurückzufahren. Natürlich immer mit dem Augenmaß, mit dem Gespür, dass ja nix passiert und dass niemand zu Schaden kommt dadurch.“

Stationen ganz oder teilweise gesperrt

Aber auch hunderte Betten, teils sogar ganze Stationen, mussten schon gesperrt werden, bestätigt KAGes-Vostand Ernst Fartek: „Momentan haben wir in der KAGes rund 400 Betten gesperrt, davon – kann man sagen – zwei Drittel auf Grund von CoV- und Mitarbeiterthematik. Das kann eine Station sein oder nur der Bereich einer Station – das ist unterschiedlich, und das ändert sich eigentlich fast täglich.“

Wann genau sich die Personalsituation in den Spitälern entspannen wird, wagt auch in der KAGes niemand vorherzusagen. Bis auf weiteres fahre man jedenfalls „auf Sicht“, heißt es; reichlich Erfahrung damit habe man ja bereits.