Covid-19-Antigentest
APA/Georg Hochmuth
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Coronavirus

Umsetzung der neuen Teststrategie offen

Trotz der weiterhin hohen CoV-Infektionszahlen wird ab April jeder Österreicher nur mehr fünf kostenlose Antigen- und fünf PCR-Tests pro Monat machen dürfen. Wer sie durchführen und kontrollieren wird, ist aber noch völlig unklar.

Das Angebot an CoV-Gratistests bleibt ab April für alle erhalten und wird nicht auf bestimmte Personengruppen beschränkt; allerdings wird die Zahl der kostenlosen Tests eingeschränkt – mehr dazu in Fünf PCR- und fünf Antigen-Tests bleiben kostenlos.

Die Heimgurgeltests laufen mit Ende März in der Steiermark aus, auch die Teststraßen des Landes werde es fix nicht mehr geben, erklärt Teststraßenkoordinator Harald Eitner – für die fünf PCR-Tests pro Monat müsse man nun eine andere Lösung finden, etwa dass die Apotheken das übernehmen.

Abwicklung über Apotheken möglich

Derzeit testen steiermarkweit rund 160 Apotheken, und die meisten wären bereit, die Tests weiter durchzuführen; auch die Kontrolle, wer wie viele Tests gemacht hat, wäre möglich, sagt Gerhard Kobinger, Präsident der Apothekerkammer Steiermark: „Wir können das auch administrieren, beispielsweise über die e-Card oder die e-Medikation, also wir wären Gewehr bei Fuß, um das weiter so zu machen, wie die Bevölkerung das gewöhnt ist.“

CoV: Neue Teststrategie

Ab April wird es nur mehr fünf kostenlose Antigen- und fünf PCR-Tests pro Monat geben. Derzeit ist unklar, wer diese durchführt und kontrolliert.

Man könne auch anbieten, die Rot-Kreuz-Teststraße bei symptomatischen Personen zu unterstützen, sagt Kobinger: „Wenn das jetzt leichte, unspezifisch symptombehaftete Menschen sind, die könnten wir sehr wohl testen und auch freitesten. Derzeit haben wir 9.000 Neuinfektionen pro Tag – die Rot-Kreuz-Straßen schaffen 3.500 Test pro Tag, das kann sich nicht ausgehen.“

Flut an Arbeit für Bezirkshauptmannschaften

An ihren Grenzen sind auch die Bezirkshauptmannschaften bei der Ausstellung von Bescheiden, die neuen Quarantäneregeln bringen keine Arbeitserleichterung, schildert Andreas Weitlaner, Gesundheitssprecher der Bezirkshauptmannschaften: „Weil im Grunde genommen jede Kontaktperson erhoben werden muss, und es müsste in jedem Fall ein Bescheid erlassen werden, weil es um Verkehrsbeschränkungen geht, und die müssen über einen Bescheid erlassen werden.“

Erleichterung könnte eine Gesetzesänderung bringen, wonach nicht mehr für jeden CoV-Positiven ein individueller Bescheid ausgestellt werden muss, sagt Weitlaner, „und zwar in der Form, dass jeder automatisch für eine gewisse Zeit in Quarantäne gehen muss, der einen positiven Test hat“. Wie die Lösungen für das Testen und für die Quarantäne-Bescheide aussehen werden, ist aktuell noch offen.

Steiermark unterstützt Bundeslinie

Aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) hieß es am Donnerstag, dass man auf die neue Teststrategie schon gewartet habe, sich aber wesentliche Fragen – wie etwa die Finanzierung – noch nicht geklärt haben; man werde sie aber wie vom Bund gewünscht umsetzen – sie selbst unterstütze die Reduzierung der Gratis-Tests. Auch eine Kostenbeteiligung der Getesteten sei schon mehrmals seitens der steirischen Landespolitik – vor allem von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) – gefordert worden. Klare Vorstellungen, was die Tests, die über die fünf Gratis-Tests hinausgehen, kosten sollen, gebe es ihrerseits nicht.

Wie man etwa in Krankenhäusern und Pflegeheimen mit den Tests umgehen wird, sei noch unklar: „Es fehlen auch hier Details.“ Über die möglichen Kosteneinsparungen wollte sich Bogner-Strauß nicht äußern, das könne „mangels Angebot und Nachfrageeinschätzung, Stichwort Infektionslage, nicht beantwortet werden“.

Wien beschränkt Besuche in Spitälern

Wien bleibt anders in seiner CoV-Politik: Am Donnerstag verkündete Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nach Beratungen mit Fachleuten, dass die strengeren Maßnahmen in der Hauptstadt aufrecht bleiben und im Gesundheitswesen noch welche dazukommen. Die Lockerungen des Bundes bei Tests und Quarantäne waren schon zuvor auf laute Kritik gestoßen – mehr dazu in Wien beschränkt Besuche in Spitälern (news.ORF.at).