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Ukraine-Krieg

Gipfel: Einfache Jobsuche für Geflüchtete

Ein kurzfristig einberufener Arbeitsmarktgipfel in der Grazer Burg am Freitag hat sich mit der Frage beschäftigt, wie ukrainische Geflüchtete in den steirischen Arbeitsmarkt integriert werden können. Demnach sollen sie rasch und einfach Jobs bekommen.

Nur zu sagen, der Arbeitsmarkt steht offen, ist zu wenig – mehr dazu in Arbeitsmarkt offen für Ukrainer -; es muss derzeit geklärt werden, wie das in der Praxis schnell und gezielt funktionieren kann.

An dem Gipfel am Freitag nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschafts-, Arbeiter- und Landwirtschaftskammer teil, dazu ÖGB, Industriellenvereinigung und natürlich das Arbeitsmarktservice; von politischer Seite waren Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) dabei.

Kompetenzerhebungsbögen

So werden vom AMS Kompetenzerhebungsbögen in ukrainischer Sprache ausgegeben – damit werden Daten über die Ausbildungen und beruflichen Erfahrungen erfasst, so dass die Menschen anschließend zielgerichtet vermittelt werden können.

Anerkennung ausländischer Zeugnisse

Ein zweiter Punkt ist die schnelle Anerkennung ausländischer Zeugnisse – sie müssen nostrifiziert werden. Hier steht das AMS bereits in Abstimmung mit dem Verein Zebra, der dafür in der Steiermark Anlaufstelle ist. Bei bestimmten Berufen müssen die Arbeitssuchenden einen Nachweis darüber erbringen und eventuell auch Prüfungen nachholen.

Servicepoints

Schließlich sollen Servicepoints eingerichtet werden, bei denen auch das AMS vertreten ist – auf alle Fälle in Graz, eventuell auch in den Bezirken, „wo die Menschen dann ganz konkret sich Informationen holen können, wo kann ich arbeiten, was ist frei, wo die Qualifikationen abgefragt werden, wo wir auch Deutschkurse anbieten“, so Soziallandesrätin Doris Kampus.

Die Menschen seien in der Wirtschaft willkommen, sagt der Präsident der Wirtschaftskammer, Josef Herk: „Wir haben eine Ausschreibung und bitten Unternehmen, hier offene Stellen auch zu melden, und wir geben das natürlich auch weiter.“

Gipfel: Einfache Jobsuche für Geflüchtete

Ein kurzfristig einberufener Arbeitsmarktgipfel in der Grazer Burg am Freitag beschäftigt sich mit der Frage, wie ukrainische Geflüchtete in den steirischen Arbeitsmarkt integriert werden können. Demnach sollen sie rasch und einfach Jobs bekommen.

Die stellvertretende Geschäftsführerin des AMS, Christina Lind, sagt dazu: „Es braucht trotzdem eine Beschäftigungsbewilligung, den Antrag muss das Unternehmen stellen, den es geht ja auch um die Prüfung der arbeitsrechtlichen Kriterien und Bedingungen“, damit die Jobsuche für Geflüchtete einfach wird. Verantwortlich für diese Servicepoints ist der österreichische Integrationsfonds.

Hohe Energiekosten: Viele Forderungen an den Bund

Ein Thema bei dem Gipfel am Freitag – auch eine Folge des Ukraine-Kriegs – waren aber auch die hohen Energiekosten – hier herrsche Handlungsbedarf, so Arbeiterkammerpräsident Josef Pesserl: „Um diese Kosten für die Betroffenen zu dämpfen, braucht es unbedingt – und zwar rasch – ein Hilfspaket durch das Land, aber auch ein Hilfspaket durch den Bund.“

Die Menschen müssten sich weiterhin das Leben leisten können, so ÖGB-Chef Horst Schachner: „Da muss die Politik einfach eingreifen, und wie kann sie eingreifen? Indem sie die Mineralölsteuer sofort bis Ende des Jahres außer Kraft setzt, damit Menschen wieder normale Benzinpreise haben.“

Auch die Wirtschaft ist stark betroffen, so die zuständige Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl: „Mittlerweile ist in allen Branchen angekommen, dass es hier zu enormen Preissteigerungen kommt, und da brauchen wir sehr rasch seitens des Bundes Gegenmaßnahmen.“

Die Krise habe auch Auswirkungen auf die Bauern, sagt die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer, Maria Pein: „Man muss bedenken, dass die Ukraine die Kornkammer Europas ist und wir auch Getreide aus der Ukraine importieren.“

Land will Task Force einrichten

Viele Forderungen an den Bund – aber auch konkrete Lösungen für die Steiermark: So soll eine Task Force gegründet werden, die sich der Problematik annimmt. Man wolle vom Bund steuerliche Erleichterungen auf Energie, die rasche Umsetzung des angekündigten Erneuerbare Wärme-Gesetzes durch das Klimaschutz-Ministerium sowie ein Hilfspaket für energieintensive Unternehmen fordern.