Religion

Pfarrgemeinderäte wurden neu gewählt

Am Sonntag sind in Österreich die Pfarrgemeinderäte neu gewählt worden. Alle fünf Jahre haben mehr als 4,5 Millionen wahlberechtigte Katholikinnen und Katholiken die Möglichkeit ihre Stimme abzugeben. In der Steiermark sind rund 650.000 Menschen wahlberechtigt.

4.500 Personen wurden 2017 in die Pfarrgemeinderäte gewählt. In der kommenden Periode werden es nur noch rund 4.000 sein, sagte Stefanie Schwarzl-Ranz, von der Diözese Graz-Seckau.

Ehrenamt wird immer kurzfristiger wahrgenommen

Das liegt laut Schwarzl-Ranz unter anderem daran, dass es sich um eine mehrjährige, ehrenamtliche Tätigkeit handelt: „Generell denke ich, dass sich das Ehrenamt in den vergangenen Jahren zunehmend verändert hat. Das Engagement der Menschen ändert sich zu eher kurzfristig und weniger langfristig und der Pfarrgemeinderat ist ja doch ein Ehrenamt, wo man sich für fünf Jahre bereit erklärt mitzuwirken.“

Im Schnitt besteht ein Pfarrgemeinderat aus zwölf Personen. In den kleinsten Pfarren übernehmen vier, in den großen bis zu 20 Personen die Aufgaben, sagte Schwarzl-Ranz: „Man schaut gemeinsam, wie können wir eine lebendige Liturgie fördern, wie wollen wir in den nächsten Jahren das Evangelium in der Pfarre verkünden, welche Projekte, Projektideen hätten wir? Wie werden wir mit der Diakonie, der Nächstenliebe vorangehen? Eine vierte große Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es auch, innerhalb der Gemeinde zu vernetzen.“

Kandidatenmodell und Urwahlmodell

Wie viele Personen bei der Wahl am Sonntag in die Pfarrgemeinderäte gewählt werden hängt je nach Pfarre mit dem unterschiedlichen Wahlmodus zusammen, so Schwarzl-Ranz: "Das eine Modell ist wahrscheinlich das bekanntere Modell – das ist das Kandidatenmodell. Da haben sich die Pfarren im Vorfeld auf die Suche nach Kandidaten gemacht und die werden durch die Pfarrbevölkerung gewählt. Das zweite Modell, dass eine Mehrheit auch bei uns in der Steiermark hat, ist das Urwahlmodell. Dabei kann man Personen vorschlagen, die im Anschluss gefragt werden, ob sie die Wahl annehmen.

In vielen Pfarren wurden die Pfarrgemeinderats-Wahlen am Sonntag auch zum Anlass genommen Spenden für die Ukraine zu sammeln. Die Kinder der Katholische Jungschar Gnas etwa luden zur Schuhputzaktion nach dem Sonntagsgottesdienst.