Kindergarten-Demo
APA/Herbert Pfarrhofer
APA/Herbert Pfarrhofer
Politik

Elementarpädagogen protestieren wieder

„Jetzt gibt’s Wirbel 2.0“: Unter diesem Motto findet am Montag in ganz Österreich ein Protesttag der Elementarpädagoginnen und -pädagogen statt. Gefordert werden kleinere Gruppen, mehr Geld und mehr Personal.

Im Gegensatz zu den anderen Bundesländern sind am Montag in der Steiermark zwar keine Demonstrationen geplant, die Gewerkschaft und der Berufsverband der Elementarpädagogik treten aber gemeinsam auf, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Schon im November des Vorjahres gingen das Kindergartenpersonal auf die Straße – mehr dazu in Steirisches Kindergartgenpersonal demonstriert (13.11.2021).

Eine zweite Pädagogin ab dem 20. Kind

Mehr Personal, kleinere Gruppen, mehr finanzielle Mittel und eine bessere Bezahlung: Die Forderungen im Elementarbereich sind nicht neu, aber nach wie vor ungehört geblieben, heißt es von allen Beteiligten im Bereich Kindergarten, Kinderkrippe oder Hort.

Vor allem der Betreuungsschlüssel sei ein wichtiges Thema, so Alexandra Obendrauf vom steirischen Berufsverband für Elementarpädagogik: „Das heißt, entweder die Kinderzahl in den Kindergartengruppen wirklich auf 20 zu senken oder eine zweite Pädagogin ab dem 20. Kind in die Gruppe hineinzubringen, damit wir einfach unsere Bildungsarbeit, die hier tagtäglich geschieht, gut umsetzen können. Die andere Forderung, die wir haben, ist, dass es eine einheitliche und faire Besoldung gibt, eine faire Entlohnung.“

Gipfeltreffen am Mittwoch als „Chance“

Reaktionen auf die langjährigen Forderungen gibt es – so findet etwa am Mittwoch in Graz der erste steirische „Kinderbetreuungsgipfel“ statt. Ein breiter Schulterschluss der Sozialpartner und der Industriellenvereinigung Steiermark, sagt Nina Zechner, Geschäftsführerin der Jungen Industrie: „Wir sehen den Gipfel, der am Mittwoch stattfindet, als Chance, mit allen Stakeholdern, also Vertreterinnen und Vertretern aus der pädagogischen Praxis, aus der pädagogischen Ausbildung, aber auch von Seiten der Träger, mit Unternehmensvertretern und vor allem natürlich mit den politischen Entscheidungsträgern zu diskutieren und auf Basis einer Status Quo Erhebung ganz konkrete Maßnahmen für die Steiermark abzuleiten.“

Maßnahmenpaket nach dem Sommer geplant

Hier gehe es etwa um Öffnungszeiten oder Fragen der Infrastruktur. Mit dem „Dialog Elementarpädagogik 2030“ führt auch Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) Gesprächsrunden mit Personal und Trägerorganisationen. Ziel sei, nach dem Sommer ein Bündel an Maßnahmen präsentieren zu können, die bis 2030 umgesetzt werden sollen. In naher Zukunft seien die wichtigsten Anliegen ein Ausbau der Kinderkrippen und die Verbesserung der Öffnungszeiten bei Krippen und Kindergärten.