Ausgetrockneter, rissiger Erdboden
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Umwelt

Trockenheit setzt Grundwasser im Süden zu

Im Mittelpunkt des heurigen Weltwassertages am Dienstag steht das Grundwasser, das für die Trinkwasserversorgung essenziell ist. Die anhaltende Trockenheit bereitet vielen, vor allem im Süden der Steiermark, Sorgen.

Noch befinden sich die Grundwasserspiegel in den südlichen Landesteilen nicht im kritischen Bereich: Die Trinkwasserversorgung sei durch den ständigen Ausbau des Leitungsnetzes gesichert, heißt es vonseiten des Landes. Dennoch gab es in den betroffenen Regionen kaum Niederschlag, und das setzt auch dem Grundwasser zu.

80 Prozent weniger Niederschlag im Jänner in Graz

16 Millimeter Niederschlag gab es im Februar etwa in Graz, ein Minus von rund 40 Prozent im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten. Noch dramatischer war es im Jänner: Nur vier Millimeter Niederschlag bedeuten ein Minus von 80 Prozent. Das Beispiel Graz steht stellvertretend für den gesamten Süden der Steiermark – trotzdem ist laut dem zuständigen Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) die Versorgung mit Trinkwasser auch hier gesichert.

50 Millionen Euro im Jahr für die Wasserinfrastruktur

Möglich macht das laut Seitinger ein 40.000 Kilometer langes Leitungsnetz und eine Wasserinfrastruktur, in die jedes Jahr rund 50 Millionen Euro investiert werden: „Wir haben grundsätzlich das Glück, dass im Norden des Landes die Wasservorräte immer sehr gut sind, aber die Sorge im Süden ist dementsprechend größer. Das heißt, es braucht das sogenannte steirische Wassernetzwerk, das es uns möglich macht, auch die Versorgungsleitungen im Süden zu füllen, um die gesamte Steiermark als wassersicheres Gebiet auszuzeichnen“, so Seitinger.

Sparsamer und bewusster Umgang mit Wasser

Fast eine Milliarde Kubikmeter macht das jährlich verfügbare Grundwasservolumen in der Steiermark aus, das ist 32-mal der Inhalt des Grundlsees. Auch wenn jedes Jahr „nur“ 74 Millionen Kubikmeter in den steirischen Haushalten verbraucht werden, appelliert Seitinger zu einem sparsamen Umgang: „Ein bisschen bewusster mit dem Wasser umgehen, ist gut und sinnvoll, denn jeder Liter, der ins Haus hineinrinnt, muss ja letztendlich auch entsorgt werden, geklärt werden, und das braucht Energie und bereitet Kosten.“

Daher: Duschen statt baden, Wasser während des Zähneputzens nicht laufen lassen, Geschirrspüler und Waschmaschine nicht halbleer einschalten, tropfende Wasserhähne und defekte Spülkästen reparieren und überlegen, ob und wie oft das Auto wirklich gewaschen werden muss.

Warum es diesen März so trocken ist

Seit Wochen herrscht in weiten Teilen Österreichs große Trockenheit: Regen oder Schnee sind derzeit nicht in Sicht. Das schadet vielen Pflanzen, die jetzt angebaut werden – und es verstärkt auch die Gefahr von Waldbränden. Hintergrund sind klimatische Prozesse, die einander hochschaukeln – mehr dazu in Warum es diesen März so trocken ist (science.ORF.at).