Insolvenz Schulden Konkurs Buch
ORF
ORF
Wirtschaft

Firmen-Pleiten wieder auf Vorkrisen-Niveau

CoV-Hilfen, Steuerstundungen, Aussetzen der Insolvenzantragspflicht: Viele Hilfen haben die Firmenpleiten zuletzt auf ein sehr niedriges Niveau gedrückt. Nun liefen fast alle Hilfen aus – und damit nahmen auch die Insolvenzen wieder deutlich zu.

In den ersten drei Monaten 2022 waren österreichweit laut der Insolvenzhochrechnung des Kreditschutzverbandes KSV1870 1.011 Unternehmen von einer Insolvenz betroffen – damit haben sich die Pleiten gegenüber dem ersten Quartal 2021 mehr als verdoppelt. Die vorläufigen Passiva stiegen um 56 Prozent auf 223 Mio. Euro – mehr dazu in Pleiten nach Stopp von Hilfen verdoppelt (news.ORF.at).

Firmen-Pleiten wieder auf Vorkrisen-Niveau

CoV-Hilfen, Steuerstundungen, Aussetzen der Insolvenzantragspflicht: Viele Hilfen haben die Firmenpleiten zuletzt auf ein sehr niedriges Niveau gedrückt. Nun liefen fast alle Hilfen aus – und damit nahmen auch die Insolvenzen wieder deutlich zu.

In der Steiermark mussten im ersten Quartal heuer um gut 43 Prozent mehr Unternehmen Insolvenz anmelden als noch vor einem Jahr: Konkret gingen heuer bislang 106 steirische Firmen pleite, mit ihnen betroffen auch mehr Dienstnehmer – heuer sind es bereits 300 – und Gläubiger. Die bis dato größte steirische Firmenpleite betrifft die E. u. M. Müller GmbH und Domäne Müller Gutsverwaltung GmbH mit vorläufigen Passiva von 3,8 Mio. Euro – mehr dazu in Wein-Domäne Müller meldete Insolvenz an (14.2.2022).

Auch deutlich mehr Privatkonkurse

Es gibt außerdem auch wieder mehr Privatkonkurse in der Steiermark, und die Pleitiers häuften auch mehr Schulden an: In den ersten drei Monaten des heurigen Jahres schlitterten 278 Privatpersonen in die Insolvenz, um gut ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleich um fast 60 Prozent stiegen in Summe die vorläufigen Passiva – und zwar auf rund 59 Mio. Euro. Vergleicht man das mit den Zahlen aus dem Jahr vor der Corona-Krise, dann gibt es damit bei den Privatkonkursen sogar einen minimalen Anstieg von 0,7 Prozent.

„Gewisse Stabilität im Insolvenzgeschehen“

Die Kreditschützer sehen mit dem Erreichen des Vor-Corona-Niveaus – wie sie es ausdrücken – eine gewisse Stabilität im Insolvenzgeschehen erreicht, die aber durch den Krieg in der Ukraine wieder erschüttert werden könnte.