Evakuierte Menschen aus der Ostukraine gehen über die Gleise auf dem Bahnsteig der westukrainischen Stadt Lviv/Lemberg. (8.3.2022)
YURIY DYACHYSHYN / AFP / picturedesk.com
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Ukraine-Krieg

Rund 1.500 Flüchtlinge in steir. Grundversorgung

Seit der Ukraine-Krieg begonnen hat, sind Millionen Menschen auf der Flucht – gut 2.300 von ihnen kamen bislang in der Steiermark an, und etwa 1.500 begaben sich bisher in die steirische Grundversorgung, hieß es am Mittwoch.

Rund 197.000 durch den Krieg aus der Ukraine vertriebene Menschen reisten bis Dienstagabend in Österreich ein; davon reisten 162.000 Personen oder mehr als 80 Prozent unmittelbar in andere Staaten weiter. In Österreich seien bisher etwa 24.000 Menschen registriert worden, mehr als 3.300 allein am Dienstag, so das Innenministerium.

Noch nicht alle Flüchtlinge registriert

Wie viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine sich derzeit in der Steiermark aufhalten, wisse man nicht genau. Nicht alle meldeten sich bisher beim Ankunftszentrum am Gelände der Messe Graz: Es ist nun seit einer Woche in Betrieb und kämpft noch ein wenig mit Anlaufschwierigkeiten – mehr dazu in Startprobleme bei Registrierung von Flüchtlingen. Die Registrierung ist notwendig, um eine Aufenthaltskarte zu erhalten, die wiederum in weiterer Folge den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht.

Bisher wurden dort gut 1.500 Menschen erfasst und ihre Daten aufgenommen, etwa 700 weitere wurden in einem Verteilzentrum des Bundes in Graz-Puntigam sowie ein paar Dutzend direkt bei Außenstellen des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) erfasst, was allerdings nur nach Terminvergabe möglich sei. Manche von ihnen waren bereits in den ersten Tagen nach Kriegsausbruch in die Steiermark geflüchtet, manche kommen aber auch gerade erst an, wenn sie sich im Ankunftszentrum melden.

Über 5.000 Quartierplätze angeboten

Die Steiermark muss laut Aufschlüsselung des Bundes 13,9 Prozent aller in Österreich in der Grundversorgung befindlichen Menschen betreuen – diese Quote werde laut Barbara Pitner, der Leiterin des Krisenstabes des Landes Steiermark, zu 113,45 Prozent erfüllt. Rund 5.200 Quartierplätze wurden bisher dem Land angeboten, doch die meisten davon müssen erst überprüft werden; bisher wurden gut 310 Menschen einem Quartierplatz zugewiesen. Dabei werde wie schon 2015 auf kleine Einheiten und regional verstreute Plätze wert gelegt. Es wird damit gerechnet, dass der Bedarf noch steige, darum sei man weiterhin dankbar für Angebote, wurde betont.

Land geht von mehr Flüchtlingen aus

Mehr als 200 Flüchtlinge sind aktuell in der Steiermark registriert worden. Die Behörden gehen davon aus, dass noch zehn Mal soviele Menschen in der Steiermark kommen werden.

Gasteltern für Flüchtlingskinder gesucht

Zuletzt startete das Land auch einen erneuten Aufruf an Steirerinnen und Steirer, die sich als Pflegefamilien um unbegleitete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine kümmern können. „Es gab ein großes Echo“, sagte Pitner. Rund 250 Personen haben sich gemeldet und würden Minderjährige aufnehmen – mehr dazu in Gasteltern für Flüchtlingskinder gesucht (17.3.2022)

Notquartier in Messe Wien in Betrieb

Wiens größtes Notquartier für Menschen aus der Ukraine hat seinen Betrieb aufgenommen. Es ist in der Messe Wien eingerichtet worden. Wie der Wiener Krisenstab mitteilte, werden nun bereits bis zu 300 Geflüchtete pro Nacht versorgt – mehr dazu in Notquartier in Messe Wien in Betrieb (wien.ORF.at).