Fast zwei Mio. Euro stark ist der Förderpreis der EU, der an das Institut für Weltraumforschung an der Akademie der Wissenschaften in Graz geht.
Top-Liga in Astrophysik
Projektleiter und Sonnensturmjäger Christian Möstl ist dementsprechend begeistert, dass man sich hier gegen 100 europäische Forschungsprojekte durchsetzen hat können: „Ich selbst habe gewusst, dass das Projekt sehr gut ist und habe mir Chancen ausgerechnet. Aber das Niveau ist unglaublich hoch. Die elf Leute, die das jedes Jahr bekommen, sind in der Liga der besten europäischen Astrophysiker. Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich bei denen dabei bin.“
Vorhersage von Sonnenstürmen einige Stunden davor
Mit Hilfe neuer Raumsonden und dem Einsatz künstlicher Intelligenz wird man in Graz ab Herbst daran arbeiten, Sonnenstürme möglichst viele Stunden bevor sie auf die Erde treffen, vorhersagen zu können – mehr dazu in Grazer Frühwarnsystem für Sonnenstürme (15.2.2022).
„Gerade diese Verknüpfung, dass wir nicht nur sagen, wir machen jetzt das hundertste Forschungsprojekt zu Sonnenstürmen mit den neuen Daten von dieser Raumsonde, sondern wir wollen jetzt wirklich einmal wissen, ob das geht, dass man das wirklich auch in Echtzeit machen kann, und den Leuten sagen können: So, heute geht raus und schaut das Nordlicht an – oder es kommt der Mega-Stromausfall.“
Nordlichter auch bei uns bald möglich
Die verstärkter Sonnenaktivität in den nächsten Jahren soll nämlich Nordlichter auch in unseren Breitengraden häufiger sichtbar machen. Stromausfälle werden nur von sehr starker Sonnenaktivität verursacht, allerdings können mittelstarke Ereignisse sehr schnell etwa den Funkverkehr stören. Das Projekt ist auf fünf Jahre angesetzt – spätestens dann sollen die Berechnungsmodelle für die Sonnensturmvorhersage aus Graz kommen.