Lastenrad
ORF
ORF
Verkehr

Rad- und Fußverkehr sollen in Graz Priorität haben

Im Grazer Gemeinderat ist am Donnerstag der „Masterplan Radoffensive 2030“ Thema gewesen: Er sieht eine völlig Neuausrichtung der Verkehrsplanung in der Landeshauptstadt vor. Fuß- und Radverkehr sollen künftig oberste Priorität haben.

Vorrang für Fußgänger vor Radfahrern und dem öffentlichen Verkehr, Nachrang für Autofahrer – die Verkehrspyramide soll in Graz künftig umgedreht werden. Das oberste Ziel des Plans ist klar formuliert: Der Anteil des Fahrradverkehrs soll sich in Graz bis 2025 verdoppeln – derzeit liegt er bei rund 19 Prozent.

Straßennetz an seinen Grenzen

Wie die Grazerinnen und Grazern aller Altersstufen angeregt werden sollen, für kurze Fahrtstrecken auf das Rad umzusteigen, das skizziert der Masterplan, denn die Leistungsfähigkeit des Grazer Straßennetzes stößt an seine Grenzen. Davon zeugen die täglichen Staumeldungen, und für den Großraum Graz wird zudem bis zum Jahr 2030 ein Bevölkerungszuwachs von 20 Prozent vorhergesagt.

Der Öffentliche Verkehr, die Gehwege, aber vor allem auch die Radwege müssen attraktiver gemacht werden, um einem Verkehrskollaps vorzubeugen, sagt die für die Verkehrsplanung zuständige Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner von den Grünen.

Radwege flächendeckend und in allen Einbahnstraßen

Die Radwege sollen flächendeckend und ohne Unterbrechung durch die Stadt und darüber hinaus in die Umlandgemeinden führen – so sollen etwa sämtliche Einbahnstraßen für Radfahrer in beiden Richtungen geöffnet werden. Auch das Gedränge von Fußgängern und Radfahrern auf gemeinsamen Wegen soll bald der Vergangenheit angehören.

Ziel sei mehr Lebensqualität für den öffentlichen Raum, so Schwentner: „Wenn die Priorität für aktive Mobilität besteht, dann geht es natürlich auch darum, den Platz besser zu verteilen, gleichzeitig aber Anrainerinnen und Anrainern ihre Möglichkeiten zu gewährleisten, aber auch Besucherinnen und Besuchern ein entsprechendes Angebot zu geben, damit sie gut in die Grazer Innenstadt mit anderen Verkehrsmitteln zu Besuch kommen können.“

Erste finanzielle Weichen werden gestellt

Die genauen Pläne, wie das Radwegenetz über Graz gesponnen werden wird, sollen noch vor dem Sommer präsentiert werden. Erste finanzielle Weichen werden am Donnerstag gestellt – durch eine Umschichtung von 5,5 Millionen Euro, etwa für den demnächst beginnenden Ausbau der Fußgänger- und Radwege am Kaiser-Franz-Josef-Kai und in der Keplerstraße.